Review

Die meisten Filme haben eine Laufzeit von ca. 90 Minuten. Von etlichen kann ich mich jedoch nach einiger Zeit kaum noch an eine einzige Minute detailliert erinnern...
PIG hat eine Laufzeit von nur etwa 20 Minuten. Aber selbst wenn ich mir den Film nie wieder anschauen würde; ich könnte mich mein Leben lang an die meisten Szenen erinnern...

PIG könnte man durchaus als "Mix" der Filme RUBBER’S LOVER, BEGOTTEN, MORDUM und SCHRAMM bezeichnen. Die (schwarzweißen) Aufnahmen sowie der Score erinnern tatsächlich stark an einige Cyberpunk-Filme aus Japan.

Die Story von PIG ist nicht gerade spektakulär: Ein Serienkiller, der eine Schweinemaske trägt, foltert in einem entlegenen Haus einen Mann so lange, bis er stirbt. Ein Buch namens "Why God permits Evil" inspiriert den Killer offenbar.

Ungewöhnlich ist, dass die (erstaunlich detaillierten) Folterszenen nicht gestellt wurden! Da wird mit einer Nadel durch die Brustwarzen des männlichen Opfers gestochen, das Wort "Pig" mit einer Rasierklinge in die Haut geritzt, ein amateurhaftes Genitalpiercing gesetzt...

Ja, klar, es gibt bestimmt einige S/M-Underground-Flicks, die noch "extremer" sind. Aber sie werden künstlerisch niemals so anspruchsvoll sein – und sind kaum als "Film" zu bezeichnen.

Der Score – der naheliegender weise von Rozz Williams (Christian Death) stammt – passt hervorragend. Der oft "wirre" Soundtrack bietet zu Beginn dieses kleinen Meisterwerks beispielsweise keine Musik, sondern nur Windgeräusche oder ein Surren. Passend!

Mehr möchte ich jetzt gar nicht über PIG schreiben.
Für Mainstreamer ist der Film natürlich vollkommen ungeeignet. Wer sich nicht (auch) explizit für diese Art Film interessiert, wird ihn jedoch eh kaum jemals sehen...

Ein einzigartiges, brutales, avantgardistisches Werk – schlicht unvergesslich!

10 Punkte


Ach ja: Es erstaunt nicht, dass bei PIG ganz bewusst auf einen Vor- und Abspann verzichtet wurde. Wenn auch nicht ganz aus dem selben Grund, wie damals beispielsweise bei SNUFF (BIG SNUFF)...

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