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Lilian kommt aus Deutschland nach Spanien. Meer und Sonne, wie sie selber sagt. Sie lernt Olga kennen, die sie in das Haus des reichen Selfmade-Millionärs Jorge Miranda einführt. Zusätzlich zu Meer und Sonne also noch ein Palast und ein freies und unabhängiges Leben: Ein Paradies. Meint sie jedenfalls, bis zu dem Zeitpunkt, an dem Jorge sie unter Drogen setzt und vergewaltigt. Damit gehört sie ihm. Ihm und Olga, und zwar wann immer die beiden wollen.
Als Jorge die Lust an Lilian verliert weil sie nichts Neues mehr darstellt, kann sie fliehen und begegnet Special Agent Al Pereira. Der ist entsetzt von der gehörten Geschichte und möchte sofort ermitteln, schließlich hat er eine Zeugin. Doch alle sind dagegen – Sein Freund und der Chef der örtlichen Polizei mauern was nur geht. Pereira muss auf eigene Faust losziehen, Gerechtigkeit zu üben.

Eine perfekte Synthese aus Poesie und Hardcore! Im Ernst, die wunderschöne und ruhige Gitarrenmusik von Daniel White untermalt düstere Bilder von Vergewaltigung und Drogensucht, und normalerweise würde ich so etwas strafend missachten. Aber nicht bei Jess Franco, der es hier tatsächlich schafft, Romantik und Grausamkeit kongenial miteinander zu verbinden. Die Geschichte von dem kleinen Mädchen, das in die Fänge des bösen Wolfs gerät und korrumpiert wird ist dabei freilich nichts Neues, das hatten wir gerade bei Franco schon öfters. Aber bei ihm ist es die Umsetzung was zählt, und die funktioniert hier tadellos. Dass die HC-Inserts erst später entstanden sind ist ganz klar zu sehen, geschuldet ist dies dem Umstand, dass zwischen der Fertigstellung des Films und seiner geplanten Aufführung in Spanien eine Gesetzesänderung stattfand, welche die Aufführung von Softcore-Filmen nur noch in Hardcore-Kinos erlaubte. Also drehte Franco besagte HC-Szenen nach: Lina Romay bei den verschiedensten Leckerschmeckereien mit Männchen und Weibchen, behaarte Geschlechtsteile in Großaufnahme, … Die HC/SC-Szenen sind nicht ohne, vor allem die Aufführung im Club, in der José Lamas von Lina erst ausgepeitscht und dann fellatiert wird, um anschließend einem weiblichen SM-Dreier von Lina Romay und zwei weiteren Damen zusehen zu müssen. Leider finde ich persönlich die hier unterlegte Jazzmusik nicht ganz passend, aber diese Momente sind sehr stark und sexy, Musik hin oder her.
Den ganzen Film durchzieht eine intensive Mischung aus Melancholie, Grausamkeit und Erotik, die ich einfach unwiderstehlich finde. Erst gegen Ende, wenn sich das ganze in eine Art Ein Mann sieht rot-Story verwandelt, passt es nicht mehr ganz so perfekt zusammen. Aber die Befriedigung am Ende ist da, und sei es auch nur, weil Lina einige ganz grandiose Szenen hat. Mir gefällt’s richtig gut …

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