In seiner schier unüberblickbaren Anzahl an Filmen, die Trash-Maniac Jess Franco allein in seiner spanischen Zeit nach seiner äußerst erfolgreichen "schweizer" Phase mit dem oft genannten Erwin C. Dietrich drehte, entstand dieses Werk, das gleichzeitig als erster offizieller Hardcore-Porno Spaniens gilt! Vorher war dies in dem oft von ihm kritisiertem katholischen Land unter der Regierung seines Namensvetters nicht möglich.
Wer nun befürchtet, dass die damals noch nicht ganz volljährige Katja Bienert, die einmal mehr das unschuldige Mädchen verkörpert, selbst in solch explizite Aufnahmen verwickelt war, täuscht sich zum Glück. Nicht ganz geschickt wird da, wie man es von Franco nicht anders erwartet, mit einfachsten Mitteln auf das Geschlechtsteil einer professionellen Darstellerin geblendet.
Lilian, auch Lilian, The Perverted Virgin war der letzte von fünf Filmen, die der eigenwillige Spanier mit der jungen Deutschen Anfang der 80er drehte. Man erkennt auch hier wieder in jeder Einstellung seine Obsession für das junge Fräulein. Ähnlich wie 1970 Soledad Miranda und später Lina Romay fand er 1980 in der wirklich bildhübschen Katja Bienert eine Muse, in die er sichtlich vernarrt war.
Erzählt wird eine kleine Rachegeschichte, in der sich zahlungswillige Kunden an unter Drogeneinfluss gesetzte junge Mädchen vergehen. Unter diesem Vorwand kann man natürlich viel nackte Haut zeigen und noch mehr.
Der Meister himself kümmert sich derweil rührend um die ständig unbekleidete Katja.
Der jungen Darstellerin haben diese Aufnahmen laut eigenem Bekunden nicht viel ausgemacht (außerdem war ständig ihre Mutter in der Nähe), da alle Beteiligten während des Drehs viel Spaß hatten und der belesene und intelligente Franco immer für eine gute Atmosphäre am Set sorgte.
Es bleibt ein insgesamt schwacher Film, der im Grunde nur wegen seines skandalösen historischen Hintergrunds sehenswert bleibt.
2 / 10 Punkte