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In der Nacht vor dem großen Bankraub noch um die Häuser ziehen und alle verfügbaren Drogen reinziehen? Spitzenidee! Eric hat seinen alten Kumpel, den Safe-Experten Zed, für einen bank job aus Amerika nach Paris einfliegen lassen. Doch Erics Gang ist voll auf Drogen und Eric selbst ein kaltschnäuziges, unberechenbares Arschloch. So wird der Bankraub zum Alptraum. 

Ein Alptraum, der sich bereits in einer der ersten starken Szenen ankündigt, wenn der Sex zwischen Eric Stoltz und Julie Delpy mit Sequenzen aus Murnaus NOSFERATU zwischengeschnitten wird. Ansonsten muss man für die erste Hälfte des Film schon etwas Geduld aufbringen, wenn die Gang gröhlend, singend und Heroin spritzend zu Tomandandys Technosoundtrack durch die Pariser Nacht zieht. 

Mit dem ebenfalls noch johlenden Betreten der Bank ist jedoch schnell Schluss mit „lustig“: Die Stimmung ist extrem angespannt und entlädt sich in einigen Gewaltexplosionen, die zwar nicht explizit dargestellt werden, aber dennoch ihre höchst grausame Wirkung nicht verfehlen. Jean-Hugues Anglade geht hier wirklich in die Vollen. 

Am Ende bleibt man etwas erschöpft zurück, als hätte der Film einen selbst als Geisel genommen. Schade, dass Roger Avary nur so wenige Filme gedreht hat und dass nur zwei bisher wirklich gelungen sind – THE RULES OF ATTRACTION und dieser kleine Bastard hier.

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