Ein durchschnittlicher, teilweise blutiger Actionfilm.
Ab 18 durfte ich auf dem Cover des Videos lesen und da der Film auch hier nicht schlecht bewertet ist, freute ich mich auf einen blutigen Actionfilm. Nur teilweise konnten meine Hoffnungen erfüllt werden.
Zed kommt nach Paris, um dort einen alten Kumpel zu treffen, der einen Auftrag für ihn hat. Sie wollen zusammen mit weiteren Beteiligten eine Bank ausrauben, wobei Zed für die Tresoröffnung zuständig sein sollte. Sein Glück: Zwei Tage vorher lässt er sich eine Nutte auf’s Zimmer bringen, die sich in ihn verliebt...in der Bank, die sie ausrauben, gibt es nämlich mehr Schwierigkeiten als erwartet.
Die Story ist recht überschaubar, was für Filme, an denen unser guter Quentin beteiligt ist, nicht ungewöhnlich ist. Normalerweise weiß er dann, auch wenn er hier nur Co-Regisseur ist, mit der Umsetzung zu glänzen. Doch irgendwie klappt das in diesem Film nicht so recht. Eigentlich ist nur die zweite Hälfte des Films spannend. Die ersten 45 Minuten sind fast unerträglich langweilig. Da redet Zed zehn Minuten mit der dummen Nutte und sie philosophieren darüber, ob sie normalerweise Orgasmen von ihren Kunden kriegen kann oder nicht und inwiefern es denn überhaupt gerechtfertigt ist, sie als Nutte zu bezeichnen. Nicht gerade überzeugend das alles. Auch den Drogentrip am Vorabend des Überfalls hätte man sich einfach sparen können, er ist relativ langweilig inszeniert.
Die Schauspieler bringen ganz ansprechende Leistungen, vor allem der Hauptdarsteller Eric Stoltz, der Zed spielt, weiß zweifellos zu überzeugen.
Kommen wir zur Gewalt, die im Film schon eine ganz gute Rolle spielt. Zunächst muss erwähnt werden, dass die ersten 45 Minuten quasi ohne Gewalt auskommen, nur ein Drogentrip führt dazu, dass der Film seiner „ab 18“- Freigabe gerecht wird. Danach bekommen wir auch keine Gewaltwelle vorgesetzt, dafür sind die Szenen, die hart sind, richtig hart, und das, obwohl die Kamera nur am Schluss richtig draufhält. Es scheint fast, als würde sich die Gewalt immer mehr steigern und dann in Erics Tod seinen Höhepunkt finden (dem ich übrigens eine gewisse Ähnlichkeit mit Kevin Spacey unterstelle). Dieses „Stilmittel“ hat mir sehr gut gefallen und hätte ruhig zu einem früheren Zeitpunkt im Film eingesetzt werden können, nicht erst in der zweiten Hälfte des Films.
Leider hat der Film das ein oder andere Logikproblem. Wie beispielsweise hat man denn geplant, das tonnenschwere Gold unbemerkt aus der Bank zu bekommen? Über die Straße schieben? Oder warum dauert es so lange, bis die Polizei mal auftaucht? Schließlich findet der Überfall mitten am Tag statt und da fallen doch Schüsse in einer Bank schon ein wenig auf, besonders vorbeilaufen Passanten, oder etwa nicht? Ja, das hat ein wenig genervt, den Überfall so professionell zu verkaufen, obwohl er von Anfang an zum Scheitern verurteilt war.
Fazit: Nur die zweite Hälfte des Films ist richtig gut, hätte insgesamt sogar um die 9 Punkte verdient. Doch weil die erste Hälfte sehr schlecht ist, kann ich insgesamt nur 5 Punkte geben. Insgesamt ein recht brutaler Film, der anfangs viel zu langweilig ist. MÜSST IHR EUCH NICHT REINZIEHEN! Euer
Don