Eisige Stille (1998)

Wow, ein echter Geheimtipp! Absolut fesselnder Psychothriller in der Tradition von "Die Hand an der Wiege".

Story:
Helen (Gwyneth Paltrow) und Jackson (Johnathon Schaech) leben glücklich und zufrieden New York. Ein es Tages fahren sie in ein paar Tage zu ihrer Mutter Martha (Jessica Lange) auf 's Land. Dort bewirtschaftet sie den Familienpferdehof. Helen gefällt es dort sehr. Allerdings wird sie schon etwas stutzig, als eines Tages ihr ganzes Zimmer aufgeräumt ist und ihr Diaphragma im Bad liegt.
Nachdem sie zurückkehren wird Helen schwanger und sie heiraten. Helen wird eines Abends überfallen und kommt ins Krankenhaus. Als sie Jackson dort abholt und sie zu Hause angekommen sind, wartet schon seine Mutter auf sie. Der Pferdehof hat zu viele Schulden und soll verkauft werden. Darauf beschließen Helen und Jackson den Pferdehof auf Vordermann zu bringen. Doch Martha verfolgt einen teuflischen Plan und treibt langsam einen Keil zwischen die beiden. Erahnen kann Helen so etwas an ihrer Hochzeit, sie spricht mit der Großmutter Jacksons. Sie und Martha können sich nicht ausstehen. Als die Beziehung zu bröckeln anfängt und Helen erkennt, das Martha Jackson nicht loslassen will und damals ihren eigenen Mann ermordete und ihrem Sohn die Schuld gab überredet sie Jackson nach New York zurückzukehren.
Also wird gepackt und Jackson will nur noch zu einem Pferderennen eines seiner Pferde. Martha verfolgt indes einen teuflischen Plan, besucht unangenehmer Weise die Großmutter und will dann IHREN Enkel. Also verarbreicht sie Helen wehenförderndes Mittel als sie allein sind. Nachdem Helen das Baby gebährt, will Martha sie umbringen. Doch Jackson kommt noch rechtzeitig und Helen schläft ruhig. Am nächsten Morgen folgt Helens Aufklärung um Martha......
Ich gebe zu, das hört sich alles ziemlich kitschig an. Doch das ist es absolut nicht. Man fiebert immer mit Helen mit, daß ihr nichts passiert. Gleiches mit der Großmutter im Waschraum. Wirklich tolle Geschichte ohne Längen. Gute Umsetzung!

Musik:
Immer gute und unauffällige Untermalung. Besonders zum Ende hin, zB in der Kirche und bei der Geburt sehr stimmungsorientiert. Trägt gut zur Spannung bei.

Atmosphäre:
Wirklich toll! Klasse Atmosphäre, die vor allem Jessica Lange und Gwyneth Paltrow zu verdanken ist. Hier und da sind mir zwar ein paar Voyeurkameraeinstellungen aufgefallen, obwohl niemand da war der beobachtete. Ansonsten aber vor allem bei der Geburt absolut fesselnd und genial!

Schauspieler:
Jessica Lange spielt perfekt die nach außen hin liebe Schwiegermutter, die erst am Ende ihr wahres Gesicht zeigt. Toll wie immer die nette Dame spielt und nie ihre Fassung verliert. Würde man sie nicht den ganzen Film über beobachten würde man ihr die Boshaftigkeit gar nicht zutrauen. Obwohl man ja schon beim ersten Verdacht sowas erahnen konnte...
Gwyneth Paltrow avanciert von der lustigen Karrierefrau, über dem seelischen Frack zur Kämpferin um dann fast zu verlieren. Einfach wieder klasse in wie viel Gemütszustände die Frau sich fallen lassen kann.
Neben Jessica Lange trägt sie den Film. Auch ihre Rolle spielt sie hervorragend.
Johnathon Schaech spielt solide den nichts ahnenden Sohn. Leider wirkt er auf mich ein wenig zu unterkühlt und emotionslos. Da hätte man eine bessere Alternative finden können. Insgesamt aber solide, obwohl er sich doch ein wenig viel von Martha bevormunden läßt.
Nicht zu vergessen ist auch die Großmutter, deren Name mir jetzt nicht einfällt, sie spielt die rüstige Rentnerin wirklich toll und bringt mit ihrem Humor einen Spritzer Witz in den Film. Eine gute Auflockerung. Die Dame war mir sympathisch :-)

Fazit:
Absoluter Geheimtipp! Sehenswerter Thriller, der aus irgendeinem Grund ziemlich unbekannt ist.