Schweden in den 50ern. Der 16-jährige Eric ist wahrlich kein Musterschüler - er schlägert sich durch die Schule und lässt so seine Wut und Aggression aus, die sich durch seinen Stiefvater aufstaut, der ihn täglich misshandelt. So kommt es, dass er die Schule verlassen muss. Als letzte Chance auf einen guten Schulabschluss sieht die Mutter nur, ihn auf das Eliteinternat Stjärnsberg zu schicken. Also verkauft sie einen Teil ihres Hab und Gut, und Erik wird dorthin geschickt.
Angekommen muss er erfahren, dass hinter den Mauern der Schule nicht die Lehrer das Regiment führen - dies ist den Oberschülern überlassen. Diese regieren mit grausamer Gewalt und Schikanen gegenüber den Jüngeren und Schwachen. Und wobwohl Erik ihnen körperlich überlegen ist, darf er nichts tun, weil er sonst der Schule verwiesen wird und seine Zukunft verwirkt ist. Aber er lernt auch die Küchenhilfe Maria und den begabten Pierre kennen... was die Sache nicht einfacher macht...
Fazit:
Die Filme aus dem hohen Norden sind immer wieder für eine positive Überraschung gut. So auch hier - für mich einer der besten Coming Of Age Filme die ich bislang sehen durfte.
Die Darsteller sind allesamt superklasse - allen voran Andreas Wilson als aggressiver Erik, der lernen muss, dass Gewalt nicht immer die Lösung ist - sich aber dennoch auch nicht beugen kann. Es ist liebevoll dargestellt wie er seinen Freund Pierre Tanguy kennenlernt - der so komplett das Gegenteil von ihm ist.
Auch die Leistung der beiden Oberstufen-Bösewichter Silverhielm und Dalehn ist ausgezeichnet. Allein die Szene in der Silverhielm ausflippt und Erik vor allen Schülern zusammenschlägt zeugt von einer grandiosen emotialen Spannung und man kann fast mitfühlen wie es Erik dabei geht. Der Steifvater kann ebenfalls herausgehoben werden - diese Rolle wird so gut gespielt, dass man vom ersten Sehen der Person einen regelrechten Hass gegen ihn entwickelt.
Die Gewaltszenen des Films sind äusserst realistisch und brutal dargestellt - für einen Film ab 12 zwar hart - aber nie selbstzweckhaft oder ausgewalzt.
Der Film kommt eigentlich fast völlig ohne Sounduntermalung aus - abgesehen von gelegentlichen kurzen Oldie-Anklängen, wenn die Kids eine Platte hören - aber das stört nicht im Geringsten.
Die Schule selbst, die ganze Umgebung ist ziemlich authentisch gehalten - das geht hin bis zur Kleidung und auch dem Verhalten was die Schüler an den Tag legen. Das trägt enorm zur Stimmung des Films bei.
Ich kann den Film nur jedem ans Herz legen, der mit COA was anfangen kann