Review

Der beste Gag des Films ist seine FSK 16. Über die Willkür und Inkompetenz der FSK mag ich mich an dieser Stelle erst gar nicht großartig auslassen, der werte Leser wird meine Meinung sowieso bereits teilen, aber diese im Grundgedanke äusserst sinnvolle und notwendige Institution - sofern sie mal nicht wieder in die Zensur verfällt - manövriert sich mit dieser Freigabe ein weiteres Stück in Richtung Groteske.
Zum Film über die üblichen unglückseligen Teenies, die auf der Durchreise in einem Hotel nächtigen und dabei ein beträchtliches Zombie-Problem lostreten. Vorweg: ich bin kein großer Fan des Splatstick-Genres! Splatter zum Ekeln und Ängstigen sagt mir weitaus mehr zu, als seine mit ironischer Brechung entschärfte Comedy-Alternative. Die Leute hätten sich bei einem "Braindead" mit einem bierernsten Kontext zwar ebenfalls größtenteils kaputtgelacht, ist es doch auch nur eine Methode das dargestellte Grauen zu verarbeiten bzw. es zu verweigern - und aus nichts anderem bezieht Jacksons Schlachtplatte seinen "Witz". Genau das gleiche Problem stellt sich mir mit "Dead & Breakfast": er ist nicht wirlich komisch. Ich find' es nicht amüsant, wenn Komik über Kompensierung suggeriert werden soll. Es gibt zwar schöne Stellen von einfallsreichem schwarzen Humor für den ich immer zu haben bin - so bekommt die "Blut-Ausrutsch"-Einlage den größten Lacher - aber der Streifen ist insgesamt so verbissen und krampfig auf Kult getrimmt, dass es einem schlicht den Spaß versaut, weil er auch nicht über Verweise und Zitate von "From Dusk till Dawn", "Braindead", "Army of Darkness" etc. hinauskommt. Der nervige Country singende Kommentator stammt direkt aus "Verrückt nach Mary" und die (unbedarft) gezeichneten Kapitel-Anfänge in Comic-Form sind in jedem Drug-Trip-Movie besser visualisiert. Daran strauchelt der Film beträchtlich.
Respekt muss man bezüglich des sichtbaren Aufwands und der Liebe zum Detail zollen! Gorehounds bekommen ein fettes Packet mit Old-School-Latex-Splatter serviert und man kann sich diesbezüglich nicht beschweren. Auch wenn im Film-Verlauf den Eindruck eines eher kleinen Budgets gewinnt, Blut und Körperteile werden in rauhen Mengen unter's Volk gebracht - das Ding erfüllt da vollkommen seinen Zweck! Aber mehr leider auch nicht... Für den Rest, der sich lieber mal wieder mit einem waschechten Schocker angewidert hätte, ist nichts Neues in Sicht...schade.

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