Ein paar junge Leute verirren auf dem Weg zu einer Hochzeit in das Provinznest Lovelock, wo sie sich zunächst in einem kleinen Hotel einmieten. Noch in der selben Nacht finden sie den Hotelbesitzer und dessen Angestellten tot auf, worauf sich der Sheriff in einer Morduntersuchung wähnt und die Gruppe im Ort festhält. Als einer von ihnen in den Bann einer mysteriösen Holzbox gerät, geht der Horror erst richtig los.
Dann aber auch mit Schmackes! Denn obwohl "Dead and Breakfast" wie so viele Genre-Vertreter in einem abgelegenen Provinzkaff spielt und auch vor diversen Hinterwäldler-Klischees nicht zurückschreckt, handelt es sich hier zweifelsohne um einen der unterhaltsamsten und witzigsten sogenannten Horrorkomödien, die man seit langem zu sehen bekam. Einflüsse diverser Kultfilme wie "From Dusk Till Dawn", "Blutgericht in Texas" oder "Braindead" sind wohl kaum zufällig und der hohe Wiedererkennungswert ist für Filmfreunde schonmal ein Hochgenuss, werden doch die berühmten Vorbilder hier nicht nur stupide nachgespielt, sondern durchaus harmonisch miteinander verknüpft und intelligent variiert.
Die Story ist, wie die Vorbilder zeigen, ein wilder Cocktail aus Zombie- und Okkultmotiven, Hinterwäldlerhorror und Slasherfilm - und alles verpackt in eine abgedrehte, comichafte Inszenierweise, die vor Einfallsreichtum nur so sprüht. Angefangen bei den genialen, storyboardartigen Zeichnungen im Vorspann (die auch im Film immer wieder auftauchen) über die abwechslungsreichen und urkomischen Gesangs- und Tanzeinlagen (!) bis hin zu den zahlreichen, technisch einwandfreien Splattereffekten, die ebenfalls herrlich übertrieben, aber nie geschmacklos wirken. In Sachen Humor ist der vorliegende Streifen jedenfalls ein Volltreffer erster Güte. Ob rabenschwarz, trockener Wortwitz oder purer Slapstick - hier findet garantiert jeder einen Grund zum Lachen.
Das wahre Highlight ist allerdings der schon erwähnte Soundtrack, dessen Genre-Bandbreite von typisch amerikanischer Countrymusik über Metal bis hin zu HipHop fast alle Genres abdeckt. Überhaupt ist die Musikuntermalung diverser Szenen absolut kultverdächtig: Sei es ein Swing-Song zu einer Enthauptung mit der Kettensäge oder eine zum Brüllen komische Tanzszene im 80er-Jahre-Stil - der Kreativität waren hier keine Genzen gesetzt. Auch hier gilt: Für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Bleiben noch die wenig geforderten, aber souveränen Darsteller zu erwähnen, die ihre einfach gezeichneten Figuren mit einem gewissen Charme und viel Augenzwinkern rüberbringen. Keiner von ihnen nimmt sich in seiner Rolle zu ernst und auch auf theatralisches Gekreische oder aufgesetzte Gefühlsduselei wurde vollständig verzichtet, so dass dem reinen Spaß hier nichts im Wege steht.
"Dead and Breakfast" ist ein überaus unterhaltsamer und vor allem urkomischer Beitrag zum Subgenre der Horrorkomödie, dessen Grundidee zwar einfach, aber in der Ausführung zum originellsten zählt, was in den letzten Jahren produziert wurde. Der Streifen hat Kultpotential!
9/10