Die Storyentwicklung von „Shallow Ground“ könnte sich in etwa so lesen: wir haben eine reizvolle Idee als Ausgangspunkt und wenig Geld, jetzt müssen wir nur noch rausfinden, wie wir das alles enden lassen wollen.
Und da ist dann nie jemand in der Nähe, der eine brauchbare Idee mit sich rumschleppt.
Also: auf dem DVD-Sektor ist der Film von Sheldon Wilson eindeutig frisches Blut, so ganz ohne Teenies oder Body Count. Er ist sehr um Ideen bemüht, vom Start weg, wenn ein mit Blut bedeckter Junge durch den amerikanischen Tann stapft und irgendwann in einer zu räumenden Polizeistation (Assault on Precinct 13, anyone?) steht. Und dort stellt sich dann heraus, daß das Blut, welches der Unbekannte absondert, gleich von mehreren vermißten Personen stammt.
Da trifft es sich gut, daß im Wald ein Massenmörder umgeht, der nackte Frauen an Ketten in die Bäume hängt und dem Polizeichef gleich noch ein persönliches Trauma mitgegeben hat. Fortan sickert Blut aus dem Geheimnisvollen und per Telefon erfährt man, daß die Erscheinung dieses Knaben nicht die Einzige im ganzen Land ist, das kommt jetzt öfters vor.
Leider erlaubt das Budget aber nur ein Spiel auf begrenztem Bereich und deswegen hat das Dutzend Spieler hier nichts anderes zu tun, als im Laufe des Films von einer Location zur nächsten zu fahren (es gibt ungefähr fünf davon) und sich tunlichst zu verpassen, niedergeschlagen, verschleppt oder ermordet zu werden und sich seltsam zu gebärden.
Das leider ermüdet den Plot in rasender Eile, denn es ergibt sich ein zerfahrener Film, bei dem man ständig nach dem großen Clou schmachtet, der sich dann als relativ banal erweist, denn offenbar nehmen die Toten, deren Fall man nicht aufklären konnte, hier endlich mal die Rache in die eigenen Hände. Warum sie das aber nicht direkt tun, sondern ein Rätselspiel mit den Lebenden, den Schuldigen und den Unschuldigen aufziehen, ist nicht ganz klar, aber vielleicht weil hier jeder einen Hauch Dreck am Stecken hat.
Besonders logisch erscheint die Vorgehensweise der Betroffenen aber leider trotzdem nicht, warum etwa ein Forensikmäuselein allein in ihrem Schnellschußlabor in einem Wohnmobil trotz verdächtiger Geräusche und einem Killer im Wald erst mal aussteigt, um das Hallo-wer-ist-da-Spiel zu spielen, ist schon dämlich und unorginell hoch vier.
Wer der Killer am Ende ist, leuchtet auch niemandem heim, nur der finale Schlußgag, der hat es ausnahmsweise mal in sich, das hat dann noch mal Laune gemacht. Trotzdem will ich den schönen Enthusiasmus aller Beteiligten nicht schmälern, mit solchem Material arbeitet man immerhin für die Zukunft. (5/10)