„Shaun of the Dead“ ist eine witzige Parodie auf das Zombiegenre, auch wenn es der komödiantische Zombiefilm noch ein paar bessere Filme („Night of the Creeps“, „Braindead“) hervorgebracht hat.
Shaun Foree (Simon Pegg) ist alles andere als ein Held: Obwohl er 29 ist, arbeitet er immer noch als Angestellter in einem Elektroladen und die jüngeren Angestellten, die dies nur als Sprungsbrett sehen, nehmen ihn nicht ernst. Er mag seinen Stiefvater nicht und sein bester Kumpel ist Ed (Nick Frost), ein Faulpelz, der zur gemeinsamen Wohnung von Shaun, Ed und Pete (Peter Serafinowicz) kaum Miete beisteuert. So hat Shaun zwar etwas von jedem von uns, ist aber gleichzeitig auch so überzogen, dass er keine vollkommene Identifikationsfigur abgibt.
Auch im Liebesleben läuft es nicht gut: Seine Freundin Liz (Kate Ashfield) ist damit unzufrieden, dass sie und Shaun nie was besonderes machen, sondern immer nur in Shauns Stammkneipe, dem Winchester, abhängen und ihre engsten Freund mitschleppen. Als Shaun dann noch ein romantisches Abendessen versiebt und sie wieder dorthin schleifen will, macht sie Schluss. Schon ein echter Brüller, wie Shaun erst am Telefon den Souveränen markiert, um dann am Ende ganz besonders großen Mist baut.
Doch dort wo Shaun wohnt, könnte man meinen alle Menschen wären Zombies – Ed und Shaun eingeschlossen. So merkt Shaun auch erst gar nicht, dass die fleischfressenden Untoten durch die Straßen wanken und nach und nach seinen kompletten Bekanntenkreis infizieren. Damit ist „Shaun of the Dead“ mit seiner Gesellschaftskritik sogar expliziter und beißender als Romeros „Dawn of the Dead“, auch wenn dieser Aspekt im Verlauf der Geschichte verloren geht und erst gegen Ende wieder aufkommt.
Doch als dann Zombies auf dem eigenen Rasen stehen und ihnen ans Leder wollen, da begreifen selbst Shaun und Ed die Gefahr. Dank Fernsehen über Bekämpfungsstrategien aufgeklärt, fassen sie einen Plan: Liz sowie Shauns Mutter retten und sich dann im Winchester verschanzen bis alles vorbei ist…
„Shaun of the Dead“ parodiert das Zombiegenre relativ treffend, wobei es einige Gags bei Anspielungen belassen (z.B. Shauns Nachname in Anlehnung an den Darsteller Ken Foree aus „Dawn of the Dead“). Doch viele Elemente (Verschanzung in einem belagerten Gebäude, Verlust von Gruppenmitgliedern usw.) werden aufgenommen und karikiert: So wird das Winchester als Rückzugsort ausgewählt, weil Ed dort ungestraft rauchen darf und Shaun fallen erst später triftige Gründe wie starke Türen dafür ein.
Hinzu kommt noch einiges an sehr komischem Slapstick, oft vertreten durch den herrlich dreisten, andauernd fluchend und stinkfaulen Ed. Dieser ist ziemlich gut getimt und reizt oft zum Lachen; nur wenige Gags sind schwach und zünden nicht. Mein persönlicher Favorit unter den Gags ist die Szene, in der Shaun den Plan mehrmals umändert und dann neu erzählt (herrlich: die „Take care of Phil“-Szene in dem Plan).
Leider hat „Shaun of the Dead“ auch einen entscheidenden Fehler: Wenn die Zombieinvasion im vollsten Gange ist, dann wird der Witz viel zu sehr vernachlässigt und „Shaun of the Dead“ unterscheidet sich in diesem Stück kaum von den Filmen, die er parodiert. Da dies aber weder als Splatter noch als Action wirklich überzeugen kann, langweilt der Film hier etwas und kann erst ganz am Ende wieder Lacher produzieren. Aber immerhin gibt es einen herrlich rockigen Soundtrack, der andere kleinere Längen übertünchen kann.
Die Darsteller sind wenig bekannt, aber ziemlich gute Comedians und schaffen es die Gags sehr gut rüberzubringen. Lediglich etwas bekannter ist Bill Nighy durch seine Rolle in „Tatsächlich… Liebe“, der in „Shaun of the Dead“ keine so coole Performance vom Leder ziehen darf wie dort.
Alles in allem ist „Shaun of the Dead“ eine witzige Zombiekomödie, die treffend parodiert. Nur der Hänger im letzten Drittel verdirbt den Spaß dann teilweise.