Shaun of the Dead (2004)

Wohin geht der Engländer, auch wenn Zombies angreifen? In den Stammpub !

Shaun ist ein Loser. Zusammen mit seinem besten Kumpel Ed und einem dritten Buddy, Pete, teilt er sich eine Wohnung, arbeitet als Verkäufer in einem Fernsehladen, und seine Vorstellung von einem romantischen Abend mit seiner Freundin Liz besteht darin, gemeinsam in den Stammpub zu gehen. Kein Wunder, daß Liz ihm den Laufpaß gibt. Aber Shaun rafft sich auf, sein Leben zu ändern, dumm nur, daß gerade eine Epidemie Menschen zu Zombies mutieren läßt. Also schnappt er sich seinen Kumpel Ed, und gemeinsam zieht man los, Liz und seine Eltern vor den Untoten zu retten. Nicht allen gelingt dies...aber für Zombies gibt es ja noch andere Verwendungsmöglichkeiten.

Gute Unterhaltung mit Humor und Satire...das gibt es nur in England. Hier bei uns haben wir meist den Schenkelklopfer, geprägt von zu vielen Jahren Waalkes und Co. In Amerika sind Filme zwar lustig, aber politisch immer sehr korrekt. England aber...wenn man sich die Mühe macht und den Film im Originalton anschaut ( was man, als kleiner Einschub, immer machen sollte...Synchronisation ist Teufelswerk, und die Dänen können gut Englisch, weil alle Filme, ob im Fernsehen oder Kino, im Original laufen ), kann man sich an Wortwitz und perlenden Dialogen erfreuen. Es wird geflucht, daß es eine Freude ist, gerne auch derbe, aber nie peinlich – oder gar bemüht unter der Gürtellinie.

Tricktechnisch darf man natürlich kein blutrünstiges Feuerwerk wie beim großen Vorbild „Dawn of the Dead“ erwarten, aber wenn Blut spritzt, dann ist das ordentlich gemacht. Nun, „Shaun“ soll und will ja kein Splatterfilm sein, vielmehr ist es eine romantische Komödie über einen Loser, der sein Leben auf die Reihe kriegen will, und dabei die Widrigkeiten von unwillkommenen Ereignissen erfährt. Ein wahrer Held wächst dabei stets über sich hinaus, so war das schon im deutschen Bildungsroman, und auch Shaun ist am Ende nicht der, der er einmal war. Musikkritik wird nebenbei auch geübt, und wer noch Platten von Dire Straits oder Sade hat – nicht wegwerfen, die nächste Zombie-Attacke kommt bestimmt. Zum Schluß noch das Negative: manchmal driftet der Film ab ins Alberne, das ist unpassend, und weiterhin gibt es die eine oder andere Länge – daher ist die Höchstwertung nicht zu erreichen. Man amüsiert sich aber prächtig, also 9/10.