Von einer dauerhaft schlecht gelaunten Frau…11.12.2008
Wunderbar, endlich mal wieder ein Film, auf dem ich nach Belieben herumhacken kann. Doch zunächst für den eiligen Leser die Geschichte. Nach vielen Jahren Ehe mitsamt der Zeugung von vier Töchtern verschwindet über Nacht der Ehemann von Terry, vermutlich durchbrennend mit der schwedischen Sekretärin. Terry bleibt allein zurück, trinkt, raucht, guckt miesepetrig und hat in den folgenden zwei Filmstunden nichts anderes zu tun, als langsam mit ihrem Nachbarn anzubandeln. Dieser, ein ehemaliger Baseballprofi, ist als Radiomoderator tätig, trinkt auch gerne mal einen über den Durst, ist aber ansonsten ein netter Kerl. Die vier Mädels, so ungefähr ab 16 Lenzen aufwärts, haben allesamt ihre eigenen Päckchen zu tragen, doch niemand rechnet mit der tatsächlichen Geschichte, die hinter dem Verschwinden des treulosen Ehemannes steckt. Diese ist aber dem Zuseher vollends egal…
Man kann dem Film zumindest nicht vorwerfen, daß Kevin Costner mitwirkt, denn er ist als einziger ein erfreulicher Punkt auf der leinwand. Der Rest ist ein Sammelsurium von Geschichten, die irgendwie alle lieblos zusammengestrickt wirken und den ohnehin zähen Film noch mal eine gute halbe Stunde in die Länge ziehen. Es reicht halt nicht, wenn die Mama verlassen wird, nein, da muß sich noch der Radioproduzent an die zweitjüngste Tochter heranmachen, die jüngste sich in einen schwulen Buben verlieben, die drittälteste an einer Mischung aus Streß und Magersucht erkranken und die älteste heiraten und Kinder kriegen, deren zwei…alle diese Untersujets können aus jedem beliebigen Lore- Roman stammen, denn sie sind so vorhersehbar wie sonst noch was, zudem ohne Pfiff erzählt und weder witzig noch anrührend.
Doch am allerschlimmsten ist die Rolle der Terry, denn Frau Allen, die ich nicht mal volltrunken geheiratet hätte, übertreibt ihren Mißmut derart, daß dem Betrachter schon nach zehn Minuten die allzeit hängenden Mundwinkel und das Griesgramtum dem nerv rauben. Man wünscht dieser Person kein Glück, denn selbst der Strohhalm Nachbar wird irgendwann durch diesen Dauerverdruß aus dem möglichen gemeinsamen Leben getrieben. Man hat das Gefühl, der Film beginnt einfach so, läuft zwei Stunden und endet damit, daß sechs Personen auf einer Bank sitzen, und alles, was in der Zwischenzeit geschieht, ist belanglos, öde, zwar gut gefilmt, aber von entsetzlicher Zähigkeit. Nichts an diesem Film, der wohl ein Drama sein soll, stimmt den Zuseher versöhnlich, man läßt das treiben über sich ergehen, und wenn selbst die Liebste diesen Frauenfilm nicht gut finden kann, dann haben die Macher wirklich etwas falsch gemacht. Nur wegen Herrn Costner noch gerade 3/10.