Einen Tag zuvor hatte ich mir das Death Wish Remake von 2018 mit Bruce Willis angesehen und dachte mir, was soll's, schaust du dir mal den 3. Teil der originalen Serie an. Was für verschwendete Zeit.... Au weia!
Zum Inhalt: Paul Kersey kommt nach New York, um einen alten Freund zu treffen. Der wurde jedoch übel vermöbelt und stirbt in den Armen von Kersey. Dieser wird am Tatort von der eintreffenden Polizei angetroffen und als mutmaßlicher Täter schwuppdiwupp festgenommen. Aufwändige Tatortuntersuchungen werden gar nicht erst durchgeführt. Irgendjemand ist am Tatort, dann muss das ja wohl der Täter sein. Erstklassige und feine Polizeiarbeit - wie bei den Fünfjährigen. Der frustrierte Polizeichef verweigert Kersey rechtlichen Beistand und will Kersey stattdessen als illegalen Rächer aufbauen, weil seine Polizeibehörde im Pennerviertel nichts gerissen bekommt. Er schickt ihn durch die kriminelle Gegend, um dort aufzuräumen. Gesagt getan.... Derweil fordert der irre Polizeichef allen Ernstes von seinen Beamten "Abschüsse". Egal ob tote Polizisten oder Gangster, alles ist ihm Recht, um Schlagzeilen zu produzieren - absurd das Ganze. Die kurze, wie aus dem Nichts aufploppende und völlig unglaubwürdig geschriebene, eigentlich hingerotzte Romanze mit seiner Pflchtverteidigerin ist so an den Haaren herbeigezogen, wie der ganze Rest dieser filmischen Katastrophe. Nach dem gewaltsamen Tod der Anwältin, wird nach drei sekündiger schlecht geschauspielter - nämlich gar keiner - Trauer zur Tagesordnung übergegangen und weiter getötet. Es wird zwar geballert, was das Zeug hält, aber alles an dem Film wirkt billig und schlecht geschauspielert. So gut wie jeder erschossene Bösewicht schafft es immerhin noch, über irgendeine Balkonbrüstung in die Tiefe zu stürzen, sogar dann, wenn die Physik das Fallen in die Gegenrichtung vorschreiben würde. Zuätzlich wurden mindestens zwei alberne Puppen schlecht in Szene gesetzt von Häusern geworfen.
Musik: Die Filmmusik hat keinen Wiedererkennungswert und ist auch ansonsten keiner Rede wert.
Maske: albern gekleidete und geschminkte Gangster-Clowns, einer skurriler als der nächste hampeln durch das, ach so schlimme New Yorker Viertel. Immerhin erkennt man sogleich, dass der Schmutz in den 80ern spielen soll.
Effekte: Handgemacht aber billig wirkend und teilweise völlig überzogen. Das "Blut" sieht unecht aus und gestorben wird in der Regel völlig übertrieben. Autos und Häuser explodieren was das Zeug hält, das wirkt aber oft zu sehr in Szene gesetzt und kommt auch unglaubwürdig und ohne echten "Wumms" rüber. Kersey ballert mit einem Maschinengewehr durch die Gegend, das offenbar keinerlei Rückstoß hat. Keine Ahnung, wie sich das bei den amerikanischen Modellen verhält, aber das deutsche MG mit dem ich dereinst schießen musste, könnte man so wie im Film nicht halten und zudem sinnvoll benutzen.
Besetzung: alberne, schlecht gekleidete Hampelmänner als Gangster und ein ausdrucks- und farbloser Charles Bronson, der, ob traurig oder fröhlich, ob wütend oder verliebt, offenbar nur ein einziges Gesicht machen kann. Der einzige Schauspieler, der für mich hier irgendwie hervor stach, war Ed Lauter als Polizeichef.
Ein schlimmer "B"-, wenn nicht sogar "C"-Schinken. Würde ich nicht mal für Geld nochmal anschauen.