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Paul Kersey (Bronson) wollte eigentlich nur in Valmont, New York einen alten Kameraden besuchen, doch liegt, als er ankommt, tot in seiner Wohnung. Unter dringendem Tatverdacht wird Kersey erstmal inhaftiert und macht auf dem Polizei-Revier Bekanntschaft mit den wahren Schuldigen: einer marodierenden Punk-Gang, die ganz Valmont unter ihre Kontrolle gebracht hat und ihre Drogen durch Schutzgelderpressung und Raub finanzieren. Für den Polizeichef (Ed Lauter) ist Kersey desweiteren kein Unbekannter, denn er kennt die Geschichte des Rächers, der vor 10 Jahren (also in Teil 1, "Ein Mann sieht rot") in New York Nacht für Nacht mit einer Knarre auf der Suche nach den Mördern seiner Frau umherstreifte, jedoch dank eines mitleidigem Kollegen heimlich vor einer gesetzlichen Strafe fliehen konnte. Er bietet ihm jetzt einen brisanten Deal an: Kersey wird ohne weitere Formalitäten entlassen, wenn er in die Wohnung seines ermordeten Freundes einzieht und in Valmont endlich für Ruhe sorgt. Das tut er dann auch. Die von Kersey mobilisierte Bürgerwehr auf der einen, die mächtige Gang auf der anderen Seite, brechen in Valmont allerdings bürgerkriegsähnliche Zustände aus ...

Neben dem 2.ten Teil ("Der Mann ohne Gnade") sicherlich der beste der Reihe . Death Wish kommt noch ein bischen düsterer und härter daher, während hier allerdings der Baller-Anteil noch drastisch gestiegen ist. Die Story ist natürlich an den Haaren herbeigezogen. Besonders der Deal zwischen dem Polizeichef und Kersey oder der wie erwähnt bürgerkriegsähnliche Endfight sind an Unglaubwürdigkeit kaum zu überbieten. Auch lässt der ohnehin so ziemlich allen Bronson-Klassikern angehaftete Vorwurf der Menschenverachtung hier in keinster Weise mehr widerlegen. Der Mord an Kersey´s neuer Freundin wird im folgenden Verlauf des Filmes überhaupt nicht mehr behandelt und auch die Entführung und mehrmalige Vergewaltigung eines weiblichen Mitgliedes der Bürgerwehr nimmt gerade mal 5 Minuten ein. Kersey indessen darf ohne Konsequezen gar harmlose Taschendiebe auf offener Straße erschießen und überhaupt, wie ein Kumpel es mal formulierte, "da sterben die Tecos wie die Fliegen. Die finale Konfrontation zwischen der Gang und den "guten" Bewohnern von Valmont, den Bronson mit schwerem MG und Granatwerfer bestreitet, braucht den Vergleich mit einigen frühen Arnie-Vehikeln nicht zu scheuen . Der Bodycount nimmt hier drastische Ausmaße an und in der ungeschnittenen Fassung (X-Vision) sind´s noch ein paar Dutzend mehr . Überhaupt ist "Death Wish 3" vom Action-Gehalt her so ziemlich der spektakulärste Bronson-Streifen. Für Fans definitiv Pflicht, Bronson´s schon erkennbare altersbedingte Trägheit und der vollkommen inhaltsleere Plot fällt ob der Rasanz und dem Ausbleiben von vielen, in sonstigen Filmen des Altstars des öfteren auftretenden langatmigen Passagen kaum ins Gewicht .
Fazit: politisch mehr als fragwürdig, formal jedoch ein recht unterhaltsames und actiongeladenes Beispiel dreckig-harter Ballerfilme der Achtziger.

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