Death Wish 3 - Selbstjustiz auf Zelluloid. Einer von Bronsons besten Filmen. Was will man als Actionfan mehr?
Paul Kersey (schon der Name dürfte bei Gangstern dieser Welt für Schweißausbrüche sorgen) kommt nach N.Y. um einen alten Freund zu besuchen. Der verottet aber schon in seiner Wohnung und der Mord wird Kersey angehängt. Der Polizeichef aber weiß über Kerseys Vergangeheit Bescheid und lässt ihn frei - er soll die "Ratten" (so werden die Gangster im Film genannt - hier fängt das menschenverachtende Thema an, freuen ist also angesagt!) in dem Viertel, in dem sein Freund getötet wurde, beseitigen, weil der Polizeichef einfach keine Chance gegen die Übermacht hat. Wer sich jetzt fragt, wieso ein Mann, der nicht mal mit ganzen Polizeitrupps gegen arme Gangster vorgehen kann, wenn diese mal wieder was schlimmes tun, aber einen EINZIGEN ( ! ) Mann losschickt, um ALLE fertig zu machen, der hat einen Fehler gemacht: Sein Gehirn benutzt. Jedenfalls wären die Kriege wohl anders verlaufen, wenn es solche Ein-Mann-Armeen gegeben hätte...
Jedenfalls lässt Paul Kersey nicht lange auf sich warten, zieht in der Wohnung seines mittlerweile vergammelten Freundes ein und stellt sich den Nachbarn vor. Als bei denen eingebrochen wird (es waren natürlich die "Ratten"), baut Kersey Fallen für sie. Später verliebt er sich noch in eine Blondine (wie so oft in den 80ern), die aber wie in allen anderen Death Wish-Teilen keine hohe Lebenserwartung hat. Dann reichts Kersey, er holt ein MG aus dem Koreakrieg aus dem Schrank seines toten Kumpels und seine Megawumme (eine .475 Wildey Magnum, was für ein Mordsgerät!) raus und läuft Amok...
Manche Szenen sind so übertrieben menschenverachtend und hart, dass man einfach lachen muss. Hier ein Beispiel: Eine der oben besagten Fallen ist besonders fieß. Wenn eine "Ratte" durch das Fenster klettert und anschließend einen Auslöser auf dem Boden berührt, schießt ihm ein Holzbrett dins Gesicht. Als die Falle nach kurzer Zeit gleich ausgelöst wird und die Nachbarn fragen, was denn diese zwei weißen Dinger auf dem Holzbrett sind, antwortet Kersey mit einem ultrafiesen, hämischen Grinsen: "Zähne."
Aber der Oberbrüller ist diese Szene: Kersey hat sich eine nigelnaue Kamera geholt. Er läuft mit ihr provozierend durch das arme Viertel und leckt genüsslich an seinem Eis. Es dauert ungefähr 1,362 Sekunden, bis ein Gangster die Fotomaschine sieht und sie Kersey aus den Händen reißt. Er rennt weg, und was macht Kersey? Er wirft sein Eis weg, holt seine Megawumme raus und erschießt den Kerl auf offener Straße. Der fliegt mit einem großen Loch im Rücken natürlich weg und macht noch einen Purzelbaum. Und die ganzen Zivilisten, was machen die? Die jubeln natürlich! "Juhuu, er hat eine Ratte erschossen!" Schockiert ist keiner, anscheinend haben alle Nerven aus Stahl in dieser Gegend - sogar die Rentner.
Der Megashowdown ist dann eine Befriedigung für den Zuschauer, will man doch die ganzen "Ratten" tot sehen. Kersey mäht durch die nicht zu enden wollenden Gegnerhorden, bis jeder einzelne blutend auf der Straße liegt. Alles explodiert, Leute fliegen rum, und die Zivilisten freuen sich mal wieder.
Dieser Film ist eigentlich so schlecht, so menschenverachtend brutal und selbstjustizverherrlichend, dass er eigentlich keine 2 Punkte verdient hätte. Aber da ich auf menschenverachtende und selbstjustizverherrlichende Filme stehe, nein, sie liebe, kriegt er von mir 8 von 10 Punkten. Der Punisher kann einpacken - Kersey ist der einzig wahre Rächer!
Kersey: "Ich glaube, jetzt wird es Zeit, meinen Freund Wildey zu holen."
Kersey geht und kommt mit einem Koffer wieder zurück. Rentner: "Was ist das?"
Kersey öffnet den Koffer, holt seine Wumme raus und sagt: "Das ist Wildey." Herrlich...