Obwohl ich die ersten 2 Teile noch nicht kenne, war ich doch über die Qualität des 3.Teils überrascht.
Ich hätte irgendeinen sturzlangweiligen Aufguss des „Ein Mann sieht rot“-Racheschemas erwartet, war aber positiv überrascht vom Unterhaltungswert von „Death Wish 3“.
Zugegeben die Story ist ziemlich uninspiriert und eigentlich unzulänglich: Paul Kersey (wie immer cooler und kaltblütiger als die Polizei erlaubt: Charles Bronson) kommt nach New York, um einen Freund zu besuchen, der allerdings von einer die Anwohner terrorisierenden Strassengang ermordet wurde. Das schreit natürlich nach Rache und Bronson geht in Rambo-Manier zum Gegenangriff über.
Das übliche Selbstjustiz-Schema wird wenig variiert und der Film ist seltsam fahrig inszeniert und geschnitten. Keine Ahnung, ob Regisseur Michael Winner mit dem Film schon nach einer Stunde fertig sein wollte, aber alles wirkt etwas bruchstückhaft und verwirrend.
Die ausreichend vorhandenen Actionszenen sind in ihrer Dampfhammer-Mentalität und Brutalität kaum zu überbieten und wurden einigermaßen gut choreografiert.
Natürlich war kein cineastisches Meisterwerk zu erwarten, aber Fans der Reihe wird der Film nicht enttäuschen. Ich, der ich bisher nur diesen Teil der Reihe kenne, habe ich jedenfalls gut unterhalten und an wenigen Stellen trockenen Humor entdecken können: als ein paar Gangmitglieder beispielsweise Bronsons Auto klauen wollen und der ihnen unmissverständlich klar macht, dass es sein Auto ist…
Natürlich wirkt die „Liebesgeschichte“, die ohnehin nicht lange dauert, allzu aufgesetzt und unnötig, so dass doch eine gewisse Substanzlosigkeit des Rachefilms auffällt.
Dennoch ist „Death Wish 3“ eine akzeptable (wenn auch unnötige) Fortsetzung.
Ich vergebe 6 von 10 Punkten.