In der schwulen SM-Szene New Yorks geht ein Serienmörder um. Der junge Cop Steve Forbes willigt ein, undercover in den Lederclubs der Stadt zu ermitteln. Was er dort sieht und erlebt geht an seine Grenzen, aber unter der Faszination des männlichen Sexus verändert er sich schon bald.
Und somit ist CRUISING unter seiner Krimi-Schale oberflächlich betrachtet zwar ein Film über Homosexuelle, aber vor allem ist er ein feines Psychogramm eines Menschen, der sich unter einem enormen äußeren Druck grundlegend verändert. Somit haben wir hier wie bei einer Zwiebel drei faszinierende Schichten: Zum einen der spannende Krimi, der eine offene und damit hochgradig intensive Auflösung erfährt. Zum zweiten dann der Einblick in die SM-Szene New Yorks, ein Anblick, den Normal-Heteros wie ich so schnell nicht vergessen werden. Und zum dritten eben diese Studie eines Menschen, der sich wie unter einer Presse zu einem anderen Menschen verändert. Nach und nach wird er dunkler, aber auch körperlicher, und nach dem Abschluss des Falls wird er nie wieder der gleiche sein wie vorher. Und auch wenn ich die Adjektive bereits verwendet habe, werden sie in diesem Fall durch die mehrfache Verwendung nur umso wahrer: Ein faszinierender, dunkler und intensiver Film, der den Zuschauer in eine düstere Welt der Gewalt hinabzieht. Richtig gut!