Eine grausame Mordserie erschüttert die Lederschwulenszene New Yorks. Wegen seiner äußerlichen Ähnlichkeit mit den Opfern wird ein unerfahrener Polizist (Al Pacino) als verdeckter Ermittler eingeschleust. Je mehr er sich die Identität und den Alltag eines New Yorker Schwulen aneignet, desto mehr gerät sein bisheriges Leben und die Beziehung zu seiner Freundin (Karen Allen) ins Wanken…
William Friedkin rückt die verdeckte Ermittlungsarbeit des Polizisten nicht etwa ins Zentrum der Handlung, sondern gebraucht sie vielmehr als Geländer, das den Polizisten – und mit ihm den Zuschauer – hinabführt in eine fremde Subkultur aus Lederfetisch, Fesselfantasien und ständiger Partnerpirsch. Die minuziös und authentisch wirkende Milieuzeichnung gleitet trotz ihrer bedingungslosen Offenheit nie in touristische Zurschaustellung ab, weil es Friedkins völlig vorurteilsfreier Erzählhaltung zu keiner Zeit einfällt, das zügellose Nachtleben moralisch gegen die lichte Tagwelt aufzuwiegen. Stattdessen unterzieht die wagemutige, fesselnde, brillant inszenierte Expedition in die schwule Halbwelt nicht nur den Lebensentwurf des Polizisten, sondern auch den Erfahrungsbereich des Zuschauers einer radikalen Probe, die mit ungewohnten, zugleich verunsichernden und faszinierenden Einblicken aufwartet.