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Dokumentarische Aufarbeitung wahrer Größe...16.12.2013

Simon und Joe besteigen einen Andengipfel. Durch Verkettung unglücklicher Umstände wie Schlechtwettereinbruch, mangelnden Propangasvorrat und menschlichem Versagen kommt es zum Sturz. Joe hängt am Seil, und wenn Simon es nicht zerschneidet, sind beide tot...also trifft Simon die schwere Entscheidung, nicht wissend, was mit seinem Bergkameraden geschieht. Joe stürzt mit gebrochenem Bein in eine Gletscherspalte. Während Simon im Basislager bereits Joes Kleidung verbrennt, glaubt er doch an den Tod des Freundes, gibt Joe nicht auf. Unter Verlust eines Drittels an Körpergewicht schafft er es, unsägliche Qualen erduldend, zurückzukriechen ins Basislager, wo Simon und ein dritter Kollege nicht glauben können, wer mit letzter Kraft um Hilfe ruft.

Das ist alles. Es wirken drei Darsteller mit, dazu noch die drei Originalfiguren, die seinerzeit das Geschehen wirklich erlebt haben - und die grandiose Kulisse der peruanischen Anden. Sicher ist ein Dokumentarfilm nicht jedermanns Sache, und auch der Nichtbergsteiger wird hier nicht sein Glück finden, doch der Film packt den Betrachter an einem interessanten Punkt...was würde man selbst tun, wäre man Simon? Und würde man in Joes Lage aufgeben und erfrieren? Die echten Figuren sprechen direkt in die Kamera und unterlegen die gestellten, aber packend eingefangenen Szenen am Berg mit lebensnahen Schilderungen.

Und so folgt man dem Leid des einen, bewundert dessen Durchhaltewillen, ist immer wieder über die grandiose majestätische Kulisse wie gefesselt, möchte nie mit einem der beiden Bergsteiger tauschen und schaut gespannt zu, obwohl man den Ausgang der Geschichte ja kennt. Es stellt sich nie die Frage, ob Joe überlebt. Es stellt sich vielmehr die Frage, wieviel man auszuhalten bereit ist, um ein Ziel zu erreichen. In Joes Fall sind es zwanzig Minuten bis zum nächsten Minimalziel, eine gute Taktik...und so gibt es für diesen ungewöhnlichen Beitrag aufgrund gewisser Längen 7/10.

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