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Aus den Händen von Dokumentarfilm-Profi Kevin MacDonald („EIN TAG IM SEPTEMBER") kommt ein Highlight für alle Berg- und Extremsport-Freunde: TOUCHING THE VOID - DER STURZ INS LEERE schildert den Versuch des jungen Bergsteiger-Duos Simon Yates und Joe Simpson, einen der berüchtigtsten Anden-Gipfel jenseits der 7.000er Marke zu erklimmen - den Suala Grande. Nach erfolgreicher Gipfeltour schlägt während des Abstiegs das Schicksal gnadenlos zu: Simpson rutscht aus und hängt nur noch am gesicherten Seil über dem Abgrund. Um die eigene Existenz zu retten fasst Yates den folgenschweren Entschluss, das Seil zu kappen... aber er hat nicht damit gerechnet, dass sein Partner noch lebt!

Fantastische Aufnahmen und ein brachialer Digital-Sound holen Kälte, Schnee und Eisstürme in das heimische Wohnzimmer. Die Gebirgszüge der Anden wirken majestätisch und bedrohlich zugleich - wirklich beeindruckend was uns das Kamerateam hier für Bilder liefert.
Was als beeindruckende Naturfilm-Doku beginnt schlägt nach gut einer halben Stunde um in ein knallhartes Psycho-Drama, das den Leidensweg des Verunfallten bis zu seiner Rückkehr ohne Rücksicht auf Verluste in allen Phasen seines Leidens darstellt. Wenn man bedenkt, dass es sich bei den geschilderten Ereignissen um eine wahre Geschichte handelt, kann man die übermenschlichen Leistungen von Joe Simpson, der sich kriechend, robbend und mit schmerzverzerrtem, geschundenem Gesicht und abgefrorenen Gliedmaßen auf den beschwerlichen Rückweg macht, nur bewundern.

Obwohl man weiss, wie die Geschichte endet, da die eigentliche Tragödie des Abstiegs in Rückblenden von den beiden Beteiligten geschildert wird, fesselt der Streifen durch atemberaubende Aufnahmen eines einzigartigen Gebirgspanoramas und eine packende Inszenierung von der ersten bis zur letzten Minute. In dieser Form ist das Werk von Kevin MacDonald sicherlich eine Ausnahmestellung im Dokumentarfilm-Genre ein.

(8 / 10)

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