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Weiß wie Schnee, schwarz wie Ebenholz und rot wie Blut !

Verfolgt von ausgehungerten Winterwölfen rast die Kutsche mit der hochschwangeren Lady Hoffmann und ihrem Mann durch den verschneiten Wald. An einer unwegsamen Stelle stürzt das Gefährt einen Abhang hinunter und der Kutscher wird das Opfer des Rudels. Schwerverletzt bringt sie Lord Hoffmann dazu ihr das unschuldige Kind aus dem Leib zu schneiden, es ist ein Mädchen, sie wird wie ihre Mutter Liliana getauft. Jahre später führt Lilli ein ausgelassenes Leben auf der Burg Hoffmann. Eines Tages stellt ihr der Vater seine zukünftige Frau, Claudia Alvise, vor. Kindliche Eifersucht und die Glorifizierung der toten Mutter lassen Lilli ihre Stiefmutter ablehnen. Diese wird alsbald schwanger, doch ihr Baby stirbt bei Geburtskomplikationen und Claudia überlebt nur um den Preis der Unfruchtbarkeit. Lilana erblüht zur jungen Frau. Von Hass und Neid verzehrt trachtet die Stiefmutter ihr nach dem Leben. Der erste Anschlag im Wald mißlingt, Claudia erhält ein tierisches Herz und wirft es in das Gulasch, doch Lilli ist durch den Wald geirrt und kommt schließlich in ein verfallenes Gebäude in dem bereits sieben Verbannte leben.

Zu diesem Zeitpunkt des Filmes wird jeder aufrechte Fantasy Fan bereits in Schneewittchens Bann gefangen sein. Gab es bis dahin schon einen dämonischen Spiegel, mehrere Tote, eine Reitersuche im verregneten Wald und eine Vielzahl von weiteren wunderschönen Landschaftsaufnahmen, so dreht der Film jetzt noch mal richtig auf. Schwerter und Magie, ein Höhleneinsturz, ein Fenstersturz, Feuersbrünste, herunterkrachende Bäume, ein blasphemisch gekreuzigter Ehemann in der Schloßkapelle und zum Höhepunkt eine betörend blutige Szene mit unzähligen Spiegelsplittern.
Es ist äußerst selten, daß man auf einen Film stößt, an dem einfach alles stimmt. Sigourney Weaver als verzweifelt böse Stiefmutter ist hinreißend schön und stiehlt ihrer Filmtochter (Monica Keena)die Show, selbst als sie mit grandiosem Special Make Up ihr den vergifteten Apfel unterjubelt. Die Landschaftsaufnahmen aus der Tschechei (mit ihren herrlichen Burgen) die tiefes Fernweh wecken, exzellente Schauspieler, eine einfallsreiche Regie und die nötige Portion Härte ergeben DEN Märchenfilm der Neunziger.

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