Die junge TV-Reporterin Reiko Asakawa jagt hinter einer modernen Legende her: Da soll unter den Jugendlichen Japans ein Video kursieren, welches eine Woche nach Sichtung den Tod für den Rezipienten bringt. Als auch ihre Nichte Tomoko daran stirbt, nimmt Reiko mit ihrem Ex-Ehemann Ryuji konkrete Ermittlungen auf und sieht sich selbst das Video an, welches sich noch in Tamokos Nachlaß befindet. Nun bleiben ihr noch exakte sieben Tage, um den Fluch abzuwenden. Sie beginnt ihre Recherchen und stößt auf eine schauerliche Geschichte. Währenddessen hat sich aber auch bereits Reikos junger Sohn Yoichi das verfluchte Band angeschaut...
Wer glaubt, daß mit "Düstere Legenden" schon alles über hippe Gruselgeschichtchen, die so unter Teenagern kursieren, gesagt worden ist, der irrt, denn Hideo Nakata setzt mit seinem "Ring" (Ich unterlasse hier und für die anderen Filme der Reihe das „the“, welches mancherorts verwendet wird) der Legende um todbringende, kettenbriefähnliche Videos die Krone extrem guter Gruselunterhaltung auf. Allerdings kommt "Ring" dabei – völlig untypisch für japanische Verhältnisse – ohne jegliches Blut oder sichtbare Gewalt aus, was ihn letztendlich zu einem umso intensiveren "Grusel"-Erlebnis werden läßt, denn immerhin steckt hinter dem Fluch ein ruheloser Geist, dessen bildliche Ausgestaltung einzig und allein der Phantasie des Zuschauers überlassen wird. Trotz der völlig andersgearteten, extrem ruhigen Bilder fällt einem dazu sofort der Vergleich zu Peter Medaks "The Changeling" ein, der dann noch nicht einmal so schlecht ausfällt, denn hier wie dort ist Gänsehaut wirklich garantiert. Fazit: "Ring" ist verstörend und spielt gekonnt auf der Klaviatur des Schreckens, bleibt aber aufgrund der für westliche Augen eher langatmig wirkenden Inszenierung eher schwer erschließbar (vgl. dazu auch "Cure") – was ich allerdings keinesfalls für ein Manko halte! Auf DVD 16:9. Mit Nanako Matsushima, Hiroyuki Sanada, Miki Nakatani u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin