Casshern (2004)

Casshern ist ein Film mit hohen Ansprüchen der vieles versucht und ganz offensichtlich auch auf eine nicht geringe Zustimmung beim Publikum trifft. Meine Meinung zu diesem Film ist eher negativ und ich möchte gerne erklären warum.

Die Story: Der Inhalt des Films läßt viele Fragen offen. Was ist das für ein Objekt, das da in die Fabrik des Professors fällt, wo kommt es her (von Gott???) und warum fügen sich die menschlichen Ersatzteile in der Fabrik auf einmal zu denkenden Wesen mit Gefühlen zusammen? Warum werden, noch bevor klar ist, was für eine Gefahr von diesen Wesen ausgeht, alle sofort erschossen? Woher wissen die überlebenden "Menschen" genau, wo sich eine für ihre Zwecke (die Vernichtung der Menschheit) hervorragend geeignete Fabrik befindet, wie man diese "bedienen" muß und wo kommt das lächerliche Banner her? Warum sind die sogenannten Ur-Menschen höher entwickelt als der Mensch der Zukunft, haben Superkräfte und schmücken sich mit Symbolen, die eindeutig an den Nationalsozialismus angelehnt sind?

Daß es anspruchsvolle Science-Fiction Filme gibt (und auch Mangas) muß nicht bewiesen werden, dieser gehört meiner Meinung nach jedoch nicht dazu. O.K. also ein Film mit hahnebüchener Story, der mehr Wert auf die Umsetzung legt?

Die Technik: Während man sich über den Inhalt eines Films noch streiten kann, gibt es bei der Technik meist eindeutige Argumente für oder gegen einen Film. Nur weil ein Film massenhaft Computereffekte einsetzt, heißt das noch nicht, daß der Film auch gut ist. Casshern besteht hauptsächlich aus Bilder aus dem Rechner. Die Computereffekte in den (wenigen) Fights sind cool gemacht. Musikalisch rockig unterlegt kommen die ultra-übertriebenen Kämpfe (Panzer werden geschleudert, Leute fliegen durch den Himmel, Roboterarmeen werden von einem Typen im Alleingang verprügelt, etc.) echt gut rüber. Aber was ist mit dem Rest des Films? Hier einige Beispiele: Die Sequenzen mit den Neo-Sapiens werden oft, gerade zu Beginn, mit nervtötender Opernmusik unterlegt. Der Film "besticht" entweder durch ein entsetzliches Farbgewirr oder ist komplett überbelichtet ("weichgefilmt" wie man das normalerweise aus Szenen kennt, in denen Engel vorkommen...). Es gibt einige Schwarz-Weiß Szenen, die durch nichts zu erklären sind (z.B. Träume, Erinnerungen, explizite Gewaltdarstellung à la Kill Bill, etc.) und somit einfach nur verstörend wirken.

Fazit: Obwohl ich Mangas, Science-Fiction, Experimentalfilme und auch Filme mit durchgeknallter Story liebe, fand ich Casshern leider einfach nur nervig. 3/10 Punkte