An Casshern sieht man mal wieder das Filme doch eine Menge mit Kunst zu tun haben. Äusserlich scheint es sich um einen Actionfilm aller erster Güte zu handeln, doch schaut man ihn sich genauer an erkennt man das sich noch viel mehr in ihm verbirgt. Nicht nur das die außergewöhnliche Story mehr zu bieten hat als pure Haudrauf-Action, die sogar eine eher untergeordnete Rolle spielt. Nein auch die Optik dieses Films ist einzigartig. Dies liegt daran, das die Schauspieler in einer Welt agieren die komplett am Computer entstanden ist und auch sonst diverse Effekte benutzt worden sind um das Bild optisch aufzuwerten.
Es ist natürlich Geschmackssache ob man mit dem gebotenen etwas anfangen kann, da Filme die zum Grossteil am Computer entstanden sind nicht jedermanns Geschmack treffen. Allerdings handelt es sich bei Casshern ja um eine Mangaverfilmung und für solch eine Verfilmung scheinen die eingesetzten Tricks mehr als zu passen.
Story:
Die Geschichte spielt in einer fernen Zukunft. Nach jahrelangen atomaren Kriegen zwischen Europa und Asien sind die Grenzen gefallen und der Kontinent trägt den Namen "Eurasien". Aber es gibt noch einige Wiederstandskämpfer, die den Lauf der Geschichte verändern möchten und die herrschende "Eastern Federation" in die Knie zwingen wollen.
Doch die Kriege zollen auch ihren Tribut. Schwere Krankheiten, verursacht durch radioaktive Strahlung sind die Folge. Die Regierung sucht nach einer Lösung für dieses Problem und kommt so auf den Wissenschaftler Kotaro Azuma (Akira Terao), der eine fast ausgereifte Methode entwickelt hat tote Körperzellen wieder zu reanimieren. Dieses Projekt stellt aber auch ein grosses Risiko dar, weswegen es von der Regierung abgelehnt wird. Allerdings wird das Militär auf Azuma aufmerksam und bittet ihn seine Forschung mit ihrer Unterstützung weiter zu führen. Dieses Angebot nimmt er an.
Kurz darauf erfährt er von dem Tod seines Sohnes Tetsuya, der vom Miltär eingezogen wurde und im Kampf gegen die Wiederständler fiel. Das Expiremt schlägt währendessen durch den Einschlag eines Blitzes fehl und das Ergebnis sind Mutanten, die sogenannten "Neo-Sapiens". Diese versuchen aus dem Militär-Labor zu entkommen. Dies gelingt allerdings nur vier von ihnen die auch noch die Frau Azumas entführen, während der Rest mit dem Leben bezahlen muss. In der ganzen Hektik und Aufregung die dieser Ausbruch nach sich zog, nutzt Azuma die Gunst der Stunde und erweckt seinen verstorbenen Sohn ebenfalls wieder zum leben.
Die vier Ausbrecher ziehen sich zurück und schmieden einen Racheplan gegen die Menschen. Zur gleichen Zeit macht sich Tetsuya auf die Suche nach seiner Mutter und will den Plan der "Neo-Sapiens" zunichte machen.
Bei diesem Machwerk, passt einfach alles. Nicht nur das die Schauspieler in ihren Rollen aufgehen und diese perfekt und glaubwürdig wiedergeben, nein auch die teils wunderbaren Kostüme und der abwechslungsreiche Score runden das Gesamtbild ab. Hinzu kommen noch die bombastischen Kampfsequenzen die mit schnellen Schnitten einem quasi vor die Linse gedonnert werden. An diesen Szenen erkennt man eindeutig das es sich um eine Mangaverfilmung handeln muss, denn solche Bilder ist man nur von den japanischen Comics gewöhnt. Wie weiter oben schon gesagt bietet dieser Film weitaus mehr als pure Action und zwar Gefühl. Dies offenbart er aber leider erst recht spät und vermittelt daher Anfangs einen falschen Eindruck. Ebenfalls werden die vorhandenen Möglichkeiten der Bildeffekte voll ausgenutzt. Von knallig bunten Welten werden wir auf einmal in das dreckige und schmutzig dargestellte Kriegsgeschehen geworfen. Details die Anfangs als überflüssig galten entwickeln sich zu wichtigen Storyelementen.
Die Schauspielerische Leistung ist schon respektabel wenn man bedenkt das sie die Umwelt in der sie spielen nicht sehen und quasi in leeren Räumen agieren müssen. Die Rollen wurden gut besetzt, jeder Charakter hat eine eigene Identität und bringt diese auch rüber. Ob es nun die nach Rache suchenden "Neo-Sapiens" sind, oder der immer kühler wirkende Professor Azuma.
Der musikalische Teil reicht auch über ein weites Spektrum. Angefangen von klassichen ruhigen Tracks bis hin zu den in Kampszenen eingesetzten schnellen Techno- und Rockstücken ist alles vertreten. Die Musik passt sich dem dargestellten an und unterstreicht dieses Bildgwaltige Werk nochmals.
Fazit:
Der Film hat mich im wahrsten Sinne des Wortes umgehauen. Anfangs noch skeptisch da ich kein großer Freund von CGI-Effekten bin, hatte ich mich nach kurzer Zeit an die Präsenz dieser Optik gewöhnt. Neben der ganzen Bilderflut konnte mich auch die dazugehörige Story überzeugen auch wenn diese wie gesagt erst gegen Ende ihr wahres Ausmass offenbart. Wer an Mangas und Animes gefallen findet "muss" einen Blick riskieren. Der Rest sollte mal einen Blick riskieren um zu sehen was heutzutage möglich ist und sich in eine andere Welt entführen lassen.
Ich kann allen aber nur empfehlen sich diese Kunstwerk im O-Ton anzuschauen, da wohl keine Synchro die Gefühle besser vermitteln kann.
Klare Sache 9/10