Kiriya Kazuakis Weltvernichtungs-Mangaverfilung "Casshern" aus dem Jahre 2004 ist das, was der amerikanische "Sky Catain" gerne sein wollte: Ein packender, thematisch sehr ähnlicher CGI-Bildersturm voller fulminanter Actionszenen, abwechslunsgreicher, postapokalyptischer Kulissen und einem hochklassigen Score, der von der klassischen Mondschein-Sonate bis zum fetzigen Hardrock-Track wirklich alles zu bieten hat.
Bilder und Klänge sind es auch, die den Zuschauer gute 2 Stunden lang an die Mattscheibe fesseln. Im Gegensatz zum "Sky Captain" kommt "Casshern" trotz durchgehender Computerkulissen weit weniger steril daher - verzaubert mit knalligen Farben, eingespieltem Kriegs-Archivmaterial und zahlreichen Flashbacks. Auch die menschlichen Darsteller agieren vor den virtuellen Kulissen weit lebendiger als im US-Pendant.
Das ist auch gut so, denn durch diese "vordergründige Ablenkung" kann man gut über die an sich ideenlose Geschichte, die vielen Klischees und die etwas überzogene Lauflänge eher hinwegsehen. Insbesondere die finale Schlacht entschädigt jedoch für alle Schwächen mühelos, die Umschreibung "Totale Vernichtung" war wohl selten treffender.
Wenn auch insgesamt ein eher belangloses SF-Märchen, die CGI-Umsetzung ist Klasse und die Effekte spitzenmäßig. Logisch, amerikanische Trickspezialisten hätten sicher theoretisch noch realistischere Effekte aus dem Hut gezaubert - mit einem "Sky Captain" kann "Casshern" sich in dieser Hinsicht trotzdem locker messen. Genau der richtige Film zum Zurücklehnen und Abschalten, ein irres, ziemlich militaristisches und nicht nur einmal an das 3. Reich erinnerndes Spektakel!