Mann unter Feuer (2004)

Die Handlung des Filmes zu beschreiben ist wohl relativ unsinnig, dafür gibts ja schon 20 andere Rezensionen hier bei ofdb. Unverständlicherweise beinhalten diese in der Folge aber nahezu alle Lobeshymnen. Was bitte schön ist an diesem Film lobenswert?

Also überlegen wir mal..die kleine Dakota Fanning spielt wirklich klasse, auch Christopher Walken gefällt und der Kurzauftritt von "Wilde Orchidee"-Mickey hat was unterhaltsames. Und dann wäre da noch, ähem da wäre noch..ja was denn? Ganz einfach, nichts. Der Film nimmt sich anfangs sehr viel Zeit um die Beziehung von Washingtons Charakter und der kleinen Pita aufzubauen, für einen Actionfilm sogar deutlich zu viel. Dann wird diese entführt und "angeblich" getötet, als die Geldübergabe scheitert. Also nimmt Mr Washington, den ich schon lange nicht mehr so gelangweilt habe spielen sehen, die Verfolgung auf und metzelt alles und alle nieder, die mit der Entführung der kleinen zu tun hatten. Die Polizei weiß um dessen Feldzug, unternimmt aber rein gar nichts, denn auch die wollen, das die kriminelle Vereinigung zerstört wird. Was die Polizei über Jahre nicht schafft, erledigt Mr Washington als Fremder in diesem Land in nur wenigen Tagen. Das ist weder logisch, noch spannend, ja nicht mal unterhaltsam, sondern einfach nur dämlich. Selbst die Action ist mehr als dürftig, außer ein paar Explosionen und demolierten Autos bekommt man hier nahezu nichts geboten.

Das Ende des Films ist absolut überzogen und entbehrt jeglichen Realismus, zeigt uns aber den mutigen amerikanischen Helden, der sein Leben für ein anderes hergibt. Diesen Unfug habe ich schon oft gesehen und mich jedes Mal drüber aufgeregt (siehe AIR FORCE ONE).

Auch Tony Scott, dessen Filme ich fast allesamt mag vermag mich mit seinen ständigen Zeitlupen und der Wackelkamera nicht zu überzeugen, außerdem hätte sich hier ein Directors cut angeboten, hier aber CUT im ürsprünglichen Sinne, denn der Film geht locker 45 Minuten zu lang.

Unter dem Strich bleibt ein lahmer Actionthriller mit wenig Action und noch weniger Thrill, der nahezu nichts hält was er verspricht. Schlaftabletten braucht man danach jedenfalls keine mehr.

Gnädige 3/10 Punkte