Bevor Richard Donner mit der Lethal Weapon Reihe zum Kultregisseur, Rutger Hauer im B Movie Sumpf versank und Michelle Pfeiffer Weltruhm erlangte entstand dieses unterschätzte, romantische Fantasymärchen um eine verfluchte Liebe.
Als dem jungen Dieb Phillipe Gaston (Matthew Broderick) die Flucht aus Aquila gelingt wird er von den Rittern des Bischofs gestellt. Ihm zur Hilfe kommt ein rätselhafter Ritter mit Namen Navarre (Rutger Hauer). Phillipe schließt sich dem Ritter an, der einen Fluch mit sich trägt. Der eifersüchtige Bischof von Aquila verfluchte ihn einst dazu, des nachts als Wolf durchs Land zu ziehen, während seine Geliebte Isabeau Navarre tagsüber als Falke begleitet und nachts ihre menschliche Gestalt annimmt. Von Rachegelüsten getrieben will Navarre den Bischof töten.
Die unterschiedlichen Figuren des Films machen einen Hauptteil der Unterhaltung aus. Während Navarre eher ein knorriger, verschlossener Mensch ist, ist Gaston ein munterer, vorwitziger, aber auch ängstlicher Junge, der sein Herz am rechten Fleck hat. Das es mit den beiden gut geht, liegt eigentlich nur an der Geduld Navarres. Isabeau bleibt eher eine Statistin, denn außer schön auszusehen und ein paar beruhigende Sätze wirken zu lassen hat sie im Film nicht viel zu tun.
Die Erzählung ist leider recht linear und hat kaum Überraschungen zu bieten, wenn man mal vom dem Fluch absieht. Es werden meistens Tag und Nacht aneinander gereiht, in denen dann Gaston mit der jeweiligen Person kämpft oder sich vor Gefahren versteckt. Man kann sich so am zweiten Tag schon ungefähr denken was als nächstes passieren wird. Irgendwelche Ritter oder Räuber wollen der Truppe nämlich immer ans Leder. Die wenigen Kämpfe auf der Reise sind zwar gut, aber nicht sonderlich spektakulär.
Um dem Film, außer Rache, noch ein weiteres Ziel zu geben wird mit Imperius eine weitere Figur eingeführt, die als weiser Retter in Erscheinung tritt und mit seinem Wissen den Film auch zum Happy End führt, welches in einer Kirche statt findet. Die Kämpfe dort sind zwar nett, aber an einer Stelle unpassend übertrieben blutig.
Erwähnenswert sind auch die sehr hübschen Naturaufnahmen und die begleitende Musik. Ob nun der finstere Wald, in dem man alle möglichen Ungeheuer erwartet, die weite Ebene oder die Stadt Aquila: Alle sind in eine hübsche, farbenprächtige oder auch mal bösartige Optik verpackt, so dass der Film zu einer Augenweide wird.
Die Musik ist etwas moderner als erwartet und etwas gewöhnungsbedürftig, gefiel mir aber, nachdem ich mich daran gewöhnt hatte sehr gut. Ein heroischer, aber auch ein verzweifelter Klang schwingt in der Musik mit.
Rutger Hauer macht als knorriger und verschlossener, aber auch verzweifelter Ritter eine gute Figur und war damals eindeutig auf dem Zenit seiner Karriere, die sich inzwischen in einem tiefen Tal befindet.
Ein sehr junger Matthew Broderick heitert den Film mit seiner vorlauten Unbekümmertheit auf, die aber auch schon mal schnell in Angst umschlagen kann. Hier merkt man ihm das große Potential an, dass er in den letzten Jahren aber kaum ausschöpfen kann oder will.
Die restlichen Charaktere sind gut besetzt worden, wenn man mal von John Wood als Bischof absieht. Der Mann hätte für meinen Geschmack noch eine Spur bösartiger und widerlicher sein können.
Fazit:
Unterhaltsames, teils romantisches Fantasymärchen mit einem sich toll ergänzenden Duo Hauer/Broderick. Leider ist die Erzählstruktur selber aber recht einfach und linear gehalten, so das man sich vorstellen kann, worauf der Film hinausläuft. Bilder und Musik machen aber viel wieder weg. Außerdem ist allein schon der dunkle Wald einen Blick wert. Gutes, unspektakuläres Werk vom späteren LW Regisseur.