Die wahre Geschichte des Carl Upchurch. Der junge Schwarze wächst im Ghetto auf und gerät in die scheinbar unvermeidliche Spirale von Gewalt und Kriminalität. Aber er reißt das Ruder herum, lernt lesen und schreiben, besucht ein College und widmet sich der Aufgabe, andere Kids von der schiefen Bahn abzubringen.
Der TV-Film Conviction ist ein nicht uninteressantes Gesellschafts/Milieu Drama rund um den realen Carl Upchurch und seine Wandlung vom Saulus zum Paulus. Wir begleiten ihn durch die unterprivilgierte Kindheit in einem eher ärmlichen Stadtteil und das zunehmende Abgleiten in die Kriminalität. Die typische Karriere also für alle, die mit 15 bei einer Gang-Schießerei ums Leben kommen. Er arbeitet sich hoch und wird zur härtesten Sau im Viertel mit den unausweichlichen Folgen multipler Knastaufenthalte.
Nach knapp einer halben Stunde wird dann in der Einzelhaft die geistige Wende eingeleitet und das ausgerechnet durch Shakespeare Lektüre. Carl kommt zum Schluß das Gewalt doch nicht immer die Lösung und bekommt trotz kurzzeitiger Rückfälligkeiten die Kurve und reißt sogar noch andere mit zum Sinneswandel.
Das Motiv und die Aussage des Films sind dabei durchaus ehrenhaft, aber alleine deswegen muß man ihn ja nicht gleich hochjubeln. Conviction ist soweit ok, weder die Darsteller noch die Story fallen hinten ab, aber vor dem Schirm gefesselt hat mich das Ganze nicht unbedingt. Das Konzept als didaktische Biografie ist im Grunde richtig gewählt, aber mir ging der Übergang doch ein wenig zu schnell. Ein wenig Bücherlesen und der Wandel wird eingeleitet, da werden vermutlich auch unbescholtene Bürger zum Gangster wenn man die Biografie von Tupac liest.
Interessant fand ich aber noch die Neudefinition des Wortes Nigger, das sich hier nicht auf die Hautfarbe bezieht, sondern auf die soziale Herkunft, also auch der White Trash gehört dazu.
6/10