Von Haien gefressen…14.06.2009
Ein Mann und eine Frau werden bei einem Tauchausflug vor den Bahamas aufgrund einer mangelhaften Zählmethode vergessen, treiben im offenen Meer ab, werden von Haien attackiert und sterben, bevor Rettung in Sicht ist. Soweit, so neu. Der Film ist tatsächlich innovativ, und das allein sollte schon viele Punkte bescheren, angesichts der Herrschaft von Sequels und Remakes im aktuellen amerikanischen Kino. Doch leider ist das Auge des Kritikers so was von unbestechlich, heftet sich sogleich auf die Mängel, verzeiht die kleinen Fehler nicht und nörgelt, wo es nur kann. Zunächst ist aber festzuhalten, daß die Story samt Umsetzung dem mutigen Filmemacher viel Gewinn beschert hat, uns armen Zusehern aber natürlich einen zweiten Teil. Unvermeidbar, ich erwähnte es bereits an anderer Stelle, wenn ein Film erfolgreich ist…melken, bis der Landwirtschaftsminister kommt und die Subvention gestoppt wird.
Der Film ist mit 77 Minuten Laufzeit erstaunlich kurz, verschenkt aber sicher die Hälfte davon mit langweiligem Vorgeplänkel rund um die Naturschönheit der Bahamas und die Lebenssituation des Pärchens, die dem Betrachter dank fehlender Sympathie für die Figuren aber so was von egal ist. Dann geht es zum Tauchausflug, und dumpfe Musik kündigt das drohende Unheil an…schuld ist natürlich wieder einmal der Mann, der sich abseits von den anderen Tauchern umsehen wollte, nicht auf die Uhr geguckt hat und somit viel zu spät zum Boot zurückwollte…wie wir später in einem Streitgespräch der auf dem Wasser treibenden erfahren. Und leider passiert nicht mehr viel. Ein paar Quallen sorgen für Verbrennungen trotz Neoprenanzug, die Haie kommen immer näher, man schwimmt nicht zu einer Boje – warum eigentlich nicht…ist aber auch egal.
Schließlich greifen die Haie an und nehmen eine Vorspeise, die tödlich für den Herren ist, zwar nur ein Biß ins Bein, aber das war es auch schon. Spannung bleibt über die ganze Laufzeit Fehlanzeige, und das Ende der Dame ist zwar nachvollziehbar, aber nicht unbedingt verständlich. Es fehlt eh an schlüssigem Verhalten, die beiden Figuren nehmen ihr Schicksal klaglos hin, unternehmen nichts, schwimmen zu keinem Boot und nerven eigentlich nur. Der Funke will nicht überspringen, denn die normalerweise auftretende Panik fehlt gänzlich – man treibt halt, hat keinen Hunger, keinen Durst…fehlt noch, daß man Witzchen macht oder Sex hat. Schade, denn die Idee ist eigentlich ganz pfiffig – die Situation an sich unheimlich genug, wenn man nicht weiß, was unter einem lauert…hier ist es Ödnis, lieber Leser. Und was bleibt haften? Denke beim Bootsausflug an Deinen Nebenmann…5/10.