Vorsicht, Spoiler!
Hellboy ist ein von den Nazis erweckter Dämon, der von einem Wissenschaftler "adoptiert" wurde und nun im Amerika der Gegenwart der "Behörde zur Abwehr paranormaler Erscheinungen" unterstellt ist.
Der Comic-Charakter wird schon im Prolog deutlich, wenn ein maskierter Nazi-Offizier plötzlich zu einer messerschwingenden Kampfmaschine mutiert und ein paar amerikanische Soldaten niederstreckt. Der herrlich überzogene Stil dieser Sequenz wird erfreulicherweise über die gesamte Länge des Films beibehalten.
Hinzu kommen dann noch die trockenen One-Liner der Titelfigur, die allesamt ins Schwarze treffen ("Bei Rot wird angehalten!").
Überhaupt verkörpert Ron Pearlman seinen Charakter mit einer Spielfreude und Coolness , wie man es selten zu sehen bekommt. Da ist es nicht verwunderlich, das alle anderen Darsteller neben ihm ziemlich farblos bleiben, was aber angesichts des insgesamt hohen Unterhaltungswertes kaum ins Gewicht fällt, denn trotz einer FSK-12-Freigabe und hohem CGI-Anteil können sich die Actionszenen durchaus sehen lassen, auch wenn etwas mehr Abwechslung bei den Gegnern (immer dasselbe Monster) wünschenswert gewesen wäre (besonders das Design des "Endgegners" fiel dann doch sehr enttäuschend aus).
Weiterer Kritikpunkt: Selma Blair als "Feuerteufel" und Hellboy`s Angebetete. Obwohl die Pyrokinese-Effekte echte Hingucker sind, ist die Figur selbst leider nur ein dramaturgischer Einschub, der auf die schwierige Gemütsverfassung des Höllenjungen hinweisen soll und als Schlusspunkt eine nett anzusehende, aber völlig überflüssige Kussszene zu bieten hat. Eine Romanze, die selbst innerhalb dieses Comic-Universums noch unglaubwürdig ist.
Unterhaltsames Fantasy-Action-Popcornkino nicht nur für Comicfans mit aufgesetzter Melodramatik, über die man dank eines gut aufgelegten Hauptdarstellers locker hinwegsehen kann.
7/10