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Als Comicfan kann man sich wirklich freuen in den letzten Jahren. Selten sind so viele Hefte für die Leinwand umgesetzt worden wie zuletzt. Glücklicherweise ist aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt worden und nicht jede Umsetzung wird verhunzt; was auch der Tricktechnik zuzusprechen ist. Klar gab es neben vielen Highlights (z.B. X-Men 1+2) auch einige schwache Vertreter(z.B. Liga der Außergewöhnlichen Gentlemen). Aber eins merkt man fast immer: Wenn der Regisseur ein großer Fan der Vorlage ist und sich mit der Materie auskennt die er verfilmt, dann werden die Filme fast so gut wie die bedruckten Vorbilder.

Hellboy ist so ein Beispiel. Del Toro ist seit Jahren ein Fan und versuchte immer wieder Geld für die Umsetzung zusammen zu bekommen. Zum Glück ist ihm das endlich gelungen und er war sogar so mutig ein höheres Budget auszuschlagen um diesen Film mit seinem Stammschauspieler Ron Perlman in der Hauptrolle zu inszenieren und auf große bekannte Namen zu verzichten. Zwar sieht man dank der sehr guten Maske von Rick Baker sowieso nichts von dem Schauspieler aber trotzdem IST Perlman Hellboy!

Die Figur nimmt dann auch wirklich den gesamten Film ein so dass die Nebenfiguren vielleicht etwas zu kurz kommen. Aber so wirklich macht das gar nichts. Denn Hellboy ist einer der wenigen Filme die einfach Spaß machen und trotzdem gut sind. Tja, so was gibt es tatsächlich auch manchmal. Die Story ist wie meistens bei Comicverfilmungen solide und die Macher gehen in einigen Elementen einfach davon aus das man die Kultvorlage von Mike Mignola kennt. Das ist ein Punkt, der es vielleicht dem Film, vor allem in Deutschland, etwas schwer macht. Denn in unseren Landen ist Hellboy doch sehr unbekannt. Aber trotzdem kann man sich ohne großes Wissen auf dieses Abenteuer einlassen. Der Film schafft es neben dem gelungen Humor durch die Sprüche von Hellboy, auch auf der Seite der Effekte zu begeistern.
So gibt es nicht nur CGI Effekte sondern die selten gewordene Mixtur aus „Handgemachten“ und den oft verschrienen Computer Effekten. Die letzteren sind aber trotz des recht moderaten Budgets von 65 Millionen $ wirklich gut gemacht und die Actionszenen zwischen Hellboy und den Monstern(die vielleicht etwas unterschiedlicher hätten sein können) machen wirklich FUN. Bei all der Aufregung bleibt Hellboy natürlich immer noch genügend Zeit einen Spruch raus zuhauen und vor allem immer COOL zu bleiben(und das wichtigste: Katzen zu retten!).

Auf der Seite der Bösewichte ist der Nazi-Killer mit seinen Klingen das absolute Highlight. Natürlich bekommt auch er seine Abreibung und das ist auch gut so:).

Die Bilder sind dann auch wieder Typisch Del Toro. Düstere Locations, dunkle Bilder und selbst am Tage wirkt alles trotzdem grau und Farblos. Nichts von bunten Stil eines Bat Man & Robin. Aber wie gesagt ist Hellboy auch von einem Fan gemacht und das wäre der Vorlage nicht gerecht geworden.

Hellboy ist bestes Popcorn Kino und eine Ron Perlman One Man Show vom feinsten. Er verkörpert die politisch unkorrekte, humorvolle, ständig Rauchende coole Figur des Hellboy so gelungen das man sich gar keinen anderen vorstellen möchte. Auch wenn es aufgrund der Maske kein Problem ist den Darsteller zu wechseln. Aber da braucht man sich zumindest für den nächsten teil wohl keine Sorgen zu machen. Hinter ihm haben die anderen Figuren kaum eine Chance sich zu entfalten und dadurch kann auch keiner der Schauspieler besonders hervorstechen. Nur John Hurt fällt auf; aber nur weil man ihn kaum erkennt.

Sonst habe ich auch gar nichts zu bemängeln an diesem Actionspaß der spätestens auf DVD für volle Kassen sorgen wird. Besonders da für Fans Ende des Jahres noch eine längere Version erscheint. Komisch das vor allem die Verfilmungen von nicht so großen Comicfiguren fast immer gelungen sind. Hellboy kann ich für Fans von Comics, Fantasy, Abenteuer und Action nur empfehlen!

9/10

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