Endlich einmal eine gelungene Comicverfilmung
Knapp zum Inhalt: Während eines Nazi-Experiments, bei dem ein Tor zur Hölle geöffnet wird, gelangt statt großer Dämonenhorden nur ein kleines, knuddelliges rotes Ding auf die Erde, da das Tor von US-Soldaten gerade noch zur rechten Zeit geschlossen wird.
Jahre später, erwachsen, arbeitet der Hellboy im Büro für Übersinnliches und wird immer dann auf den Plan gerufen, wenn etwas Schleimiges, Dunkles und extrem Fremdartiges auf unserem Planeten seinem elenden Tagwerk nachgeht. Soweit, so gut, aber der Plot aus der Nazizeit findet sein Fortleben im Heute, da Rasputin, schon damals mit dabei, immer noch bestrebt ist, das Tor zur Hölle zu öffnen. Hilfe dabei gibt es von einem SS-Killer, der mit Sand gefüllt ist,einer immer jungen Nazi-Schergin und einem unverwundbaren Monster. Aber all diese haben gegen den mächtigen Hellboy keine Chance.
Comicverfilmungen sind eigentlich meine Sache nicht. Superman war schlecht, Batman auch nicht viel besser, Catwoman habe ich nicht gesehen und Spiderman aktiv verdrängt. Dazwischen noch so schöne Dinge wie Spawn, da ist man gewarnt. Hellboy ist zum Glück eine andere Kategorie. Unernst geht es zur Sache, großes Effektkino, humorige One-liner, und über allem die in der Tat kultige Figur des hornlosen Höllenjungen.
Aaaaaaber...die ständigen Kämpfe mit immer ein und demselben Gegner sind ermüdend, zumal dieser dem Predator ein wenig gleicht. Längen im Mittelteil lassen sich bei einer Laufzeit von etwas über zwei Stunden auch nicht vermeiden, und die Lovestory ist irgendwie auch nicht konsequent. Die meisten Nebenfiguren geraten schnell in Vergessenheit, und diverse Logikfehler sind bei einer Comicverfilmung wohl normal.
Der Film erinnert auch ein wenig an das PC-Spiel "Return to Castle Wolfenstein", gerade in der Darstellung der paranormalen SS-Brigade finden sich Parallelen.
Schön aber sind die Sets, da hat man sich Mühe gegeben, detailverliebt und vielseitig, ein Hingucker - wenngleich meist bläulich grau wie bei Blade 2...und Abwasserkanäle mag Del Toro besonders gern
Insgesamt aber wird man zwei Stunden lang recht ordentlich unterhalten, und wie schon eingangs gesagt...Comic-Verfilmungen sind meine Sache nicht. neutral beobachtet daher nur 6/10