Inhalt:
Irgendwo in China, vor langer Zeit. Auf dem Lande leben die Söhne und Töchter des Liu-Clans, der vor 20 Jahren seiner Ausrottung knapp entging.
Schwer verletzt kehrt die Anführerin (Lin Jing) des Clans von einer Reise heim..., und ruft diese Geschichte in die Erinnerung zurück.
Liu-City wurde von dem Verbrecher Pan Tien Wang und seiner Armee belagert und ausgehungert.
Um die Auslöschung seines Clans zu verhindern, wurden die Kinder und Frauen vom Clan-Chef in die Berge entsendet. Die Führung übernahmen die Generäle Liu Zhong (Fang Mien) und Liu Huai De (Wong Ching-Ho), während die übrig gebliebenen Kämpfer diese Flucht deckten.
Während der Flucht sind diese beiden Generäle mitsamt dem Clan-Schatz seither verschollen....!
Die im Sterben liegende Anführerin fordert ihre beste Schülerin, die tapfere Ming Zhu (Ching Li), auf, die von ihr aufgespürte Tochter von Liu Zhong, Liu Qing Qing (Shu Pei-Pei), aufzusuchen..., um damit womöglich Zugang zum Familien-Schatz zu erhalten!
Hinter dem Schatz ist aber auch die "Black Tiger"-Bande hinterher, der es gelingt, Liu Qing Qing zu entführen..., doch wird diese vom edlen Schwertkämpfer Zhou Ying-Lung (Chang Yi) fast unmittelbar nach ihrer Entführung wieder befreit. Zhou Ying-Lung gehört der Da Law-School an..., einer Schwertkampf-Schule.
Es ist allen Beteiligten klar..., Liu Qing Qing ist der Schlüssel zum Schatz..., und so entbrennt ein Ringen um diese Frau, zwischen Zhou Ying-Lung, der "Black Tiger"-Gang und den Liu-Kindern um Ming Zhu.
Innerhalb der Da Law-School gibt es zudem einen Verräter..., dies ist Wan Tai-Zhi (Chiu Hung)!
Schließlich bekommt der "First Brother" (Tien Feng) der Da Law-School, der zugleich das Oberhaupt der "Black Tiger"-Gang ist, Ming Zhu, Zhou Ying-Lung und Liu Qing Qing am Ort des Schatzes, den verfallenen Ruinen des Prajna-Klosters in seine Hand! Sie sind ihm gefesselt ausgeliefert....!
Doch den Helden gelingt es, sich zu befreien...., es kommt zum verbissen geführten Show-Down. Ein überaus blutiges Drama nimmt seinen Lauf..........
Fazit:
Mit "The secret of the Dirk" lieferte Regisseur Hsu Tseng-Hung einen gelungenen Beitrag für das Genre des WuXia-Eastern ab.
Hsu Tseng-Hung drehte diesen Streifen bereits im Jahre 1970 für die Studios der Shaw Brothers in Hongkong ab..., und es entstand ein insgesamt spannender, unterhaltsamer Swortplay-Eastern mit hellen, klaren Bildern und kernig-blutigen Schwertfights in den visuell ansprechenden, erstklassigen Studio-Sets und Outdoor-Locations der Shaw Brothers.
Stringent und schnörkellos geht die Regie den Plot an, den sie spannend in Szene setzt.
Die erste halbe Stunde dient dem Aufbau der Storyline, die Protagonisten konkurrierender Parteien positionieren sich, Figuren und ihre Motive werden ohne große Umschweife eingeführt..., und alles mündet in die sich quantitativ und auch qualitativ steigernde Swordplay-Action. Bodycount und Blutgehalt nehmen mit der Laufzeit natürlich immens zu..., und bei lediglich knapp 78 Minuten Laufzeit können sich eh kaum Längen ergeben.
Es ist keine große Geschichte..., und sie dient -genreüblich- eh auch nur als Aufhänger. Dass die Charakterzeichnungen an der Oberfläche bleiben ist ebenso erwartungsgemäß.
Neben der Action besticht dieser Swordplay-Eastern zudem durch seine Abenteuer-Atmosphäre.
Die DarstellerInnen reiten durch kleine Täler inmitten grünbewachsener Hügel, was eine pittoreske Atmosphäre schafft..., alles unter strahlend blauem Himmel. Dazu die typische Shaw-Note durch die Indoor-Aufnahmen in den berühmten Studio-Sets jenes legendären Labels. Das schafft für "The secret of the Dirk" eben auch was für´s Auge...!
Der verfallene Tempel in welchem die Helden gefesselt sind, ist da nur eines der Location-Highlights.
Ching Li und Chang Yi übernehmen die Hauptrollen hier..., und spielen das angenehm ruhig und abgeklärt. Damit nicht langweilig, sondern glaubwürdig in ihrer Performance. Dazu fighten beide agil..., Choreograph Tang Chia ließ beide hier recht gut aussehen.
Helen Ma, Jeng Man-Jing und Cliff Lok sind die wichtigen Helfer, die zwar weitestgehend im Hintergrund bleiben..., doch ohne sie wären die beiden Hauptdarsteller schon ziemlich aufgeschmissen.
Shu Pei-Pei agiert als weinerlich-schwaches Mädchen, um die es den Guten wie den Bösen geht.
Ihre Figur ist damit überfordert, wirkt dadurch verstört..., und Shu Pei-Pei muss dies denn auch so verkörpern, das macht sie aber denn überzeugend.
Der Anführer der "Black Tiger"-Gang hält sich zwar bedeckt..., ein Blick in die Besetzungsliste lässt aber von Anfang an wenig Zweifel zu, wer denn dieser Haupt-Villain ist. Und so verrate ich denn ohnehin so gut wie nichts.
Tien Feng, wie kaum ein anderer im Eastern konnte er Vater-Figuren oder aber eben skrupellos böse Villains verkörpern. So ist er denn auch hier wieder in seinem Element.
Chiu Hung fühlt sich in seiner Verräter-Rolle offensichtlich ganz wohl..., und Wong Hap (aka Wang Hsieh) ist in einer kleinen Rolle zu sehen.
Statisten in der "Black Tiger"-Gang sind denn noch David Chiang und Chen Kuan Tai, die später zu absoluten MegaStars der Shaw Brothers aufstiegen, sowie Wang Chung, der später Hauptrollen bei den Shaw Brothers erhielt.
Wichtigstes ist hier natürlich die Schwertkampf-Action. Die Fights wurden von Tang Chia sehr gut choreographiert..., sind rasant und sehr blutig gestaltet.
Das Finale bietet einen turbulenten Show-Down mit viel Drive, und das Blut spritzt durch die Gegend.
Die Kamera geht hier überraschend (man beachte das frühe Baujahr) dynamisch mit..., und Chang Yi kämpft mit einem besonderen Schwert, welches das Tempo der Fights zusätzlich forciert:
Chang Yi´s Schwert lässt sich "auffächern", damit kann er in diverse Richtungen und aus verschiedenen Entfernungen seine Gegner bekämpfen.
Leider gibt es aber mal wieder diese unvermeidlichen WireFu-Fliegereien, die für mich auch immer ein Manko darstellen.
Aber das überlagert zum Glück nicht den starken Gesamt-Eindruck, den die Action hinterlässt..., für 1970 stimmt der Drive, das Tempo und die Technik allemal..., und der Blutgehalt ala Shaw Brothers eh...!
"The secret of the Dirk" befriedigt den geneigten Fan der Shaw Brothers..., und den Anhänger des Swordplay-Eastern..., ein nicht nur solider, ein guter Vertreter seines Genres.
7/10.