The Rock in einem ehrlichen Actionfilm - eine Reminiszenz an gute Zeiten.
Die Geschichte ist schnell erzählt: Chris Vaughn ( The Rock ) kommt nach Jahren der Armeezeit in sein Heimatstädtchen zurück, um dort wieder seßhaft zu werden. Doch die Dinge haben sich geändert, denn der einstige Hauptarbeitgeber, ein Sägewerk, ist geschlossen worden, stattdessen gibt es nun ein Casino, dessen Besitzer natürlich auch mit Drogen handelt.
Als nun Vaughn zusammengeschlagen wird, greift er zur Waffe: einem dicken Knüppel aus Zedernholz, um im Casino aufzuräumen. Da das nicht reicht, läßt er sich zum Sheriff wählen, um ein für allemal das Übel auszurotten. Sein alter Freund, prima gespielt von MTV-Star Knoxville, steht ihm dabei zur Seite.
Zugegeben, die Geschichte haben wir alle schon hunderte Male gesehen, der Film ist arg kurz ( reine Laufzeit ca. 73 min ), aber er macht Spaß. Beim ersten Ansehen noch enttäuscht, hat der Film im zweiten Aufguß seine Qualität gezeigt. Eine kurze, knackige Geschichte, keine digitalen Effekte, ein paar gute Actionszenen, ein Hauptdarsteller wie einst Arnie und Sly, all das hat man so lange vermißt, war begraben unter matrixialen Effektgewittern. Es ist an der Zeit, solche Filme für den Bauch zu fördern - Kopfkino kann man anderswo genießen, und seichten Teeniekram will man nicht sehen.
Es bleibt zu hoffen, daß Walking Tall keine Eintagsfliege wird - zu sehr wurde man in der Vergangenheit vom amerikanischen Kino enttäuscht. Denn der Film wirkt auf eine altmodische Art sympathisch, mit seinen einseitigen Typzeichnungen, dem Bösewicht, der Drogen an Kinder verkauft, dem unbestechlichen Helden, dem vorhersehbaren Showdown ( erst bekommt Vaughn reichlich eingeschenkt, um dann so richtig sauer zu werden...das kennt man doch ! ). In den 80er Jahren noch gang und gebe, sind solche Filme nun Relikte, die es zu fördern gilt. Daher insgesamt 8/10.