Zach Braff, der sich in Los Angeles als Schauspieler durchgeschlagen hat, kehrt nach dem Tod seiner Mutter in den Garden State (New Yersey) zurück, wo er viele alte Freunde wiedertrifft. Dort lernt er die junge Natalie Portman kennen, die sein Leben verändert.
Die Story ist wirklich gut, vom Scrubs-Darsteller Zach Braff hätte ich eine solche Tiefe und hervorragende Charakter-Konstruktion niemals erwartet. Die Handlung ist ebenfalls gut, hat Höhen und Tiefen und liefert den Stoff für einen hervorragenden Film. Braffs Weg aus seiner emotionalen Isolation steht die ganze Zeit im Vordergrund.
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Der Anfang ist ein wenig seltsam und man muss sich erst mal in den merkwürdigen Stil und vor allem in den einzigartigen Humor des Films einfinden. Doch dann kommt ein überaus amüsanter Mittelteil, der durch illustre Figuren und den überaus stark dargestellten psychischen Wandel der Hauptfigur mehr als blosse Unterhaltung bietet. Das Ende entspricht dann aber leider dem Klischee. Am Flughafen, wie man es aus jedem 2. 0815-Liebesfilm kennt, fallen sich die beiden schließlich in die Arme und der barmherzige, emotionale, aber ein wenig kitschige Moment geht in den Abspann über. Alles in allem bietet der Film gute Unterhaltung und überraschend viel Tiefgang.
Die Filmmusik ist gut, Braff trifft immer mit dem richtigen Song den richtigen Zeitpunkt. Die Kulisse ist bunt, wie der ganze Film. Obwohl es sich bei dem Film um eine Low-Budget-Produktion handelt, sind Bild und Ton exzellent, technisch ist der Film sehr gut gemacht.
Alles in allem schafft der Film es einige gute Gags einzubauen, ohne die Entwicklung der Hauptfigur aus den Augen zu verlieren. Stellenweise sind ein paar Szenen doch zu peinlich und bremsen den Film aus, hier hätte Braff besser nicht ganz so dick aufgetragen.
Das beste am Film ist natürlich die Entwicklung von Braff, der anfangs überhaupt keine Emotionen zeigt und nicht einmal auf der Beerdigung seiner Mutter weinen kann. Durch die Beziehung mit der überaus emotionalen Portman erwacht er schließlich aus seiner Lethargie.
Zach Braff spielt sicherlich nicht schlecht, dennoch halte ich ihn für eine Fehlbesetzung. Wer ihn als Arzt in Scrubs gesehen hat kann ihn in einem Drama einfach nicht ernst nehmen, er hätte es sicherlich bei Drehbuch und Regie belassen sollen. Natalie Portman spielt hervorragend und zeigt, dass sie sich seit Leon -Der Profi stark weiter entwickelt hat. Ian Holm und Peter Sarsgaard sind ebenfalls sehr gut.
Zusammenfassend ist "Garden State" eine skurrile Tragi-Komödie mit liebenswerten Figuren, die durch emotionalen Tiefgang und einige gut platzierte Lacher gut unterhalten kann, stellenweise aber zu dick aufgetragen ist und am Ende ins Klischee verfällt.