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Seagal spult nur wieder sein Standardprogramm ab. Aus einem langjährigen Koma aufwachen und dann Rache an den Schuldigen nehmen: Das hat später "die Braut" in Quentin Tarantinos KILL BILL wesentlich beeindruckender hingekriegt. Hier wird mal wer erschossen oder mal ein Feind durch eine Glasscheibe gekickt, jemand bekommt allerhöchstens mal eine Eisenstange in den Hals gerammt, aber das war es dann auch schon. Seagal schaut mit angeklebtem Bart blöd aus und sein Kampf zurück ins Leben wird viel zu schnell abgefrühstückt, als dass da irgendwas an Dramatik in die Geschichte miteinfließen könnte. Oh, die wundersamen fernöstlichen Heilpraktiken mit Nadeln, Rauch und Meditation - damit bekommt man alles wieder hin! Trotz allem ist das noch einer der besseren Seagal-Streifen, weil er wenigstens zu einer Zeit entstand, als der Mann noch jung genug war und seine Auftritte kompetent produziert wurden.
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"This is for my wife. Fuck you and die!!!" Seagal's Oneliner sind selten, wissen aber zu überzeugen. Weniger jedoch die Liebesgeschichte, die am Anfang recht unkonventionelle daherkommt - zur Abwechslung mal mit der Geilheit der weiblichen Hälfte, die sich den Ding-Dong des im Koma befindlichen Actionhelden mit großen Augen zu Gemüte führt, wobei sie das Leintuch hebt und mit tiefer Stimme sagt, "Pleease wake up". Ärgerlich die oberpeinliche Bildmetaphorik manchmal, wenn Steven mit einem weissen Hengst (?) verglichen wird, der aus seiner Koppel entläuft...ouch! Problematisch ist auch viel von der Action, die einfach zu stereotyp abläuft. Die Bösen spielen mit Ausnahme des Oberkillers ohne viel Gusto und Lust an der Sache... Seagal bricht aber wie immer die Knochen ganz massig, und tötet, auch mal mit seinen Guns. "We're gonna win, and I'll tell you why: superior attitude, superior state of mind." BANG, BANG, BANG, BANG, BANG!!!
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Hard to Kill ist einer der besten Seagal-Filme überhaupt. Reisserische, geradlienige Story, harte Knochenbrecher- und Baller-Action, überzeugende Darsteller und ein cooler 80er-Jahre-Soundtrack zeichnen Bruce Malmuths Actionkracher aus dem Jahre 1990 aus. Allenfalls das Finale ist ein wenig enttäuschend. Hier hätten ein etwas höherer Bodycount und ein paar spektakulärere Szenen sicherlich nicht geschadet :) Dennoch ein Spitzenfilm, die entsprechende Fassung vorrausgesetzt.