"Hard to kill" war 1990 Steven Seagals zweiter Film, aber der erste, den man als typischen Seagal der klassischen Zeit bezeichnen darf.
Bei Ermittlungen gegen einen skrupellosen Politiker gerät der Cop Mason Storm (Seagal) ins Visier von Auftragskillern. Die erschießen seine Frau und seinen Sohn, Storm aber überlebt schwerverletzt. Sieben Jahre im Koma gelegen, erwacht Storm wieder, und hat nur ein Ziel: Rache für seine Familie...
War "Nico" noch ein verkappter Krimi mit wenigen Actioneinlagen, so ist "Hard to kill" ein unverhohlenes Actionspektakel mit wenigen Atempausen. Die Story um Storms Koma bietet einen glaubwürdigen Anlass für einen Rache/Selbstjustiz-Streifen, wenngleich es an anderen Stellen hakt. Storms Gegenspieler bleiben absolut blass und sind nur dazu da, um die Ecke gebracht zu werden. Den kriminellen Politiker nimmt man mangels Screentime kaum als Oberboss wahr. Der Aikidokram dürfte auf Seagal selbst zurückgehen, hält sich aber gerade noch in Grenzen. Vielmehr legt der Film Wert darauf, Seagal mit der hilfreichen Krankenschwester Andy zu verkuppeln - relativ erstaunlich, dass Storm nach dem Koma und der Info vom Tod seiner Frau locker drauf eingeht. Immerhin ist dies dann der einzige Seagal-Film mit Softsexszenen, und die sind nicht die einzigen leicht lächerlichen Stellen des Films. Storms superenge Jeans tun schon beim Zuschauen weh, (Krankenschwester Andy weiß ja, was drin steckt...), und wenn man gefrustet ist, einfach ein Magazin auf ein paar Blumenkübel ballern, dann geht´s wieder. Kurzum: Die Story des Films wandelt auf einem schmalen Grat zwischen guten Ansätzen und lächerlichen Einlagen.
Gottlob ist all das angesichts der Action leicht zu verschmerzen. Denn "Hard to kill" bietet die volle Ladung: Shootouts, Explosionen, Verfolgungsjagden, und natürlich Knochenbrüche. Gut über den Film verteilt und mit dem richtigen Härtegrad, lässt die Action keine Wünsche offen.
Fazit:
Auch ohne schauspielerische Glanzleistungen oder eine berauschende Story überzeugt "Hard to kill" dank seiner hervorragenden Action. Hier ist Seagal in Topform zu sehen. Die unfreiwillige Komik einiger Stellen lockert die grimmige Stimmung des Films sogar noch etwas auf. Und all das macht einen guten Seagal eben aus.
8/10