Nach sieben Jahren Koma rächt ein Mann den Mord an seiner Frau.
Mason Storm ( mit gewohntem steinernem Blick und albernem Zöpfchen ) ist Polizist in Los Angeles. Als er eine Verschwörung aufdeckt, deren Ziel der Tod eines Politikers ist, sieht er sich auf der Erfolgsleiter ganz oben. Doch die Polizei ist korrupt, und schon werden Storm und seine Frau Opfer eines Mordanschlag. Doch Storm überlebt, wacht nach sieben Jahren aus dem Koma auf, trainiert sich seine Martial-Arts Fähigkeiten wieder an, verliebt sich dabei in die ihn privat betreuende Krankenschwester und hat nur ein Ziel: Rache. Zwar ist der Hintermann der damaligen Verschwörung mittlerweile Gouverneur, doch das stört einen wie Storm nicht – er räumt unter Gangstern und bestechlichen Cops gleichermaßen auf.
Grandiose Momente der Filmgeschichte sehen wir, wenn Seagal alias Storm aus dem Koma erwacht, da zeigt der Mime Augenrollen, Fingerwackeln, die ganze Bandbreite seines Könnens. Aber man sollte nicht zu böse sein...“Hard to Kill“ ist Steven`s zweiter Streich, war an der Kinokasse doppelt so erfolgreich wie sein Erstling „Nico“ und ist ein typischer Vertreter des amerikanischen Rachemotivs. Die Zutaten kennt man aus vielen anderen Streifen, irgend jemand stirbt, also muß der Tote gerächt werden. So ließe sich die Handlung auch zusammenfassen, denn der Plot rund um den betrügerischen Senator ist völlig nebensächlich. Aber man hat lange auf einen wie Herrn Seagal warten müssen, zumal die bekannteren Actionhelden so langsam in ein Alter gekommen sind, in dem man ihnen die Stunts nicht mehr abgekauft hat. Seagal wiederum beherrscht seine Kampfkünste, und es ist eine Freude ihm zuzusehen, wenn er Knochen bricht und Gegner mittels feiner Aikidowürfe hart zu Boden gehen läßt.
Leider aber hat der Film fast eine Stunde Leerlauf, zwischen der Anfangsaction und dem Rachefeldzug liegt mühsamer Dialogirrsinn und Szenen aus dem Krankenhaus Berlin-Mitte. Kelly LeBrock könnte genauso gut als Schwester Stephanie im deutschen Fernsehen auftreten, ihr Part ist so typisch für diese Art von Film, aber auch zu sehr ausgewalzt. Es dauert sehr, sehr lange, bis wieder Schwung in den Streifen kommt und Seagal anfängt, sich zur Wehr zu setzen, wenngleich das eigentlich auch nur drei mehr oder weniger lange Actionsequenzen sind. Und einen außerordentlichen Fehler leistet man sich zum Schluß, denn der Bösewicht wird nicht auf spektakuläre Art getötet, sondern verschont und der Polizei übergeben. Das will man nicht sehen, und das hat Steven später auch viel besser gemacht. Dieser Film ist etwas besserer Durchschnitt, gehört aber in die Sammlung auf dem Regal. 6/10