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Tom Berenger räumt als Söldner die High School auf und verweist fiese Dealer ein für allemal des Schulgeländes.
Shale (Tom Berenger) ist erfahrener Söldner, doch als ein Einsatz auf Kuba schief läuft und politischen Aufruhr nach sich zieht, da setzt die US-Regierung ihn und sein Team auf die Straße. Die Besetzung des Teams ist dann auch noch ziemlich prominent: William Forsythe („The Rock“, „Deadly Revenge“), Luis Guzman („Traffic“, „Der Knochenjäger“) und Raymond Cruz („From Dusk till Dawn 2“, „Training Day“) sind mit von der Partie, denn „Mörderischer Tausch“ gehört zu den etwas höher budgetierten B-Actionern.
Vorübergehende Arbeitslosigkeit kann man aber ganz töfte für einen Urlaub nutzen und so besucht Shale seine Freundin Jane (Diane Venora) in Miami, die dort als Lehrerin an einer Schule tätig ist. Die Schüler dort sind aufmüpfige Ghetto-Kids und weil Jane nicht so tough wie die Kollegin aus „Dangerous Minds“ ist, hat sie bald Stress mit einer Gang. Ein Schläger überfällt sie, demoliert ihr Knie und wird zwar von Shale aufgehalten, aber Unterricht muss für Frau Lehrerin flachfallen. Dann haben wir also schon mal Motiv und Kriegsschauplatz für Shale, nur sich dort einschleichen muss er noch.

Die Chance einzugreifen erhält Shale, als der von Jane gewünschte Vertretungslehrer ausfällt. Shale lässt sich falsche Papiere auf den Namen James Smith ausstellen und gibt sich als Vertretung aus. Bald merkt er, dass die drogendealende Gang der KOD (Kings of Destruction) hinter der Sache steckt…
Wenn der Söldner in der Schule Verweise erteilt, dann jubeln die B-Fans, denn „Mörderischer Tausch“ zog einige Fortsetzungen nach sich. Das ist immerhin bedingt nachvollziehbar, denn auch wenn man hier keinen herausragenden B-Film vor sich hat, so Robert Mandels Streifen leidlich spannend. Schnell merkt man zwar, wer noch in die Sache verstrickt ist und die Ereignisse spitzen sich so zu, dass alles auf eine große Konfrontation am Ende hinausläuft, aber überraschende Wendungen erwartet man im B-Genre auch nicht. So schaukelt sich die Lage immer weiter hoch, was Mandel kurzweilig inszeniert, am Ende begucken sich alle fiesen Subjekte die Radieschen von unten und es herrscht wieder Friede, Freude, Eierkuchen.
Für „Mörderischer Tausch“ reicht es allerdings nicht zur B-Film-Referenz und dies liegt an der Tatsache, dass das Ergebnis doch actionreicher sein könnte. Die Action bietet fast nur kleinere Scharmützel und erst gegen Ende wird mal ordentlich abgerechnet, was angesichts der nicht allzu innovativen Story schade ist. Doch immerhin die Inszenierung der Actionszenen ist ordentlich geraten, es wird ansehnlich geprügelt (trotz Berengers fortgeschrittenem Alter) und geschossen. Es gibt ein paar blutige Einschüsse, aber auch in der ungekürzten Fassung ist die FSK 18 Freigabe des Films nicht unbedingt gerechtfertigt.

Tiefgang wie in Hollywoodfilmen á la „Dangerous Minds“ oder „187“ erwartet man allerdings nicht, denn die Schule ist eine bunte Zusammenstellung sämtlicher Ghettofilmklischees. Wir haben da zu einen die krawallsüchtigen Jugendlichen, meistens Gangmitglieder, und zum anderen die lernwilligen Kiddies, die aber von den Gangs klein gehalten werden und deren Lernwille erst zu Tage tritt, als Shale den Gangs Paroli bietet. Zwischendrin klatscht man noch ein paar moralische Botschaften, die immer nicht ganz aufgesetzt wirken.
Darstellerisch geht „Mörderischer Tausch“ vollkommen in Ordnung, hat man doch einiges an bekannten Namen aus Hollywoods zweiter Reihe zusammengekarrt. Vor allem Berenger gibt den gealterten Söldner ähnlich wie in den „Sniper“-Filmen sehr überzeugend, als Schuldirektor mischt noch Ernie Hudson mit, während man die ordentlich agierende Diane Venora etwas unbeschäftigt lässt.

So bietet „Mörderischer Tausch“ dem Genrefan solide, kurzweilige B-Action, die allerdings durchaus etwas innovativer oder actionreicher daherkommen könnte. Der beste Teil der „Substitute“-Reihe ist er dennoch.

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