„Friends“ war eine enorm erfolgreiche Sitcom im US-TV. Die Show hatte bis zum Schluß hohe Einschaltquoten und die Schauspieler wurden zu absoluten Stars und Großverdienern. Alle Darsteller haben es auch auf der großen Leinwand versucht. Den phänomenalen Erfolg dieser Serie konnte (bis dato) keiner der Schauspieler fortführen. Am ehesten noch Jennifer Aniston, die es 1997, also während die Serie noch lief, mit einer romantischen Komödie versuchte.
Jennifer Aniston ist eine ungewöhnliche Mischung aus Schönheit, Eleganz, Witz und Charme. Wenn man mal darüber nachdenkt, fallen dem geneigten Betrachter nicht viele weibliche Schauspieler ein, die dies in sich vereinen. Jennifer Aniston ist ein wahres Prachtexemplar dieser Gattung. Dies zeigte sie in der besagten Sitcom und auch in einigen Filmen. Trotz dieser bemerkenswerten Eigenschaften hatte auch sie ihre größten Erfolge zusammen mit Chandler, Joey, Monica und Co.
„Der gebuchte Mann“ ist eine durch und durch konventionelle und nette Liebeskomödie. Weder die Inszenierung noch das Drehbuch heben diese Produktion besonders hervor. Das hervorstechende Merkmal ist Einzig und Allein „La Aniston“. Ohne sie wäre die Produktion 1997 nur eine unter vielen anderen netten Komödien. Nicht, dass wir uns falsch verstehen: „Der gebuchte Mann“ hat seine witzigen Momente, ist durch und durch sympathisch und ist ein anspruchsloses „Feel-Good“-Movie. Doch der Grund, warum dieser Film eine Kinoauswertung bekam, während viele ähnlich gestrickte Produktionen direkt auf Video oder im TV veröffentlicht wurden, war Jennifer Aniston, die zu der Zeit einfach hochgradig angesagt war. Dies kann man dem Film selbstverständlich nicht anlasten.
Schließlich hat „Der gebuchte Mann“ durchaus seine Qualitäten. Seine oben beschriebene Eigenschaft als „Feel-Good“-Movie erzeugt der Film durch seine ansprechende und durchaus hochkarätige Besetzung. Neben der netten und attraktiven Aniston kann Kevin Bacon als schmieriger, aber durchaus sympathischer (jaaaa, in diesem Film sind alle sympathisch!) Frauenheld überzeugen. Er gibt den Bürogigolo souverän. Neben Bacon ist zudem Jay Mohr hervorzuheben, der seine Figur als naiv-braven Hochzeitsfilmer zeichnet. Er ist die eigentliche Identifikationsfigur des Filmes. So ziemlich jeder Zuschauer wartet auf das Happy End, in dem Jennifer Aniston sich endlich für den „guten Jungen“ entscheidet. Bis dahin gibt es einiges Hin und Her, was man schon in vielen ähnlich gelagerten Streifen gesehen hat.
„Der gebuchte Mann“ geht auf Nummer sicher und liefert nur eine Plattform für seinen Star. Man darf ins Kino gehen und sich Jennifer Aniston in ihrer Paraderolle anschauen (weit entfernt von Ihrer „Friends“-Rolle Rachel ist sie in diesem Film sicher nicht). Dies macht der Film souverän und erschafft dabei eine nette Komödie. Doch was macht aus einer netten Komödie eine außergewöhnliche? Gar einen Klassiker? Dafür braucht es mehr. Ein pfiffiges und mutiges Drehbuch. Eine ungewöhnliche Inszenierung, das gewisse „je ne sais quoi“. Dies sind Eigenschaften, die „Der gebuchte Mann“ eben nicht mitbringt. Die Inszenierung von Regisseur Glenn Gordon Caron ist durch und durch bieder. Einstellung für Einstellung scheint aus dem großen Buch der romantischen Komödien der späten 90’er übernommen zu sein. Ebenso das Drehbuch. Die Story ist schon bald wieder vergessen und haut niemanden vom Hocker. Um es positiv zu formulieren: „Der gebuchte Mann“ kann man sich immer wieder anschauen. Dies liegt vor allem daran, dass man den Film schnell wieder vergessen hat. Was bleibt ist durch und durch solide, nette und sympathische (jaja...) Unterhaltung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Fazit:
6 / 10