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Ähnlich wie in seinem großen Hit „Passagier 57“ begibt sich Wesley Snipes in „Drop Zone“ erneut in luftige Gefilde.
Pete Nessip (Wesley Snipes) und sein Bruder Terry (Malcolm Jamal-Warner) sind beide US Marshalls. Sie sollen den Hacker Earl Leedy (Michael Jeter) in ein anderes Gefängnis eskortieren, als man ihn in seinem Knast töten will. Doch ein paar Leute wollen das Flugzeug kidnappen, es kommt zum Kampf und es entsteht ein Loch in der Außenhülle. Mehrere Menschen sterben, darunter alle Kidnapper, Earl – und auch Terry. Der Opener bietet annehmbare Action, kann den obligatorischen Verlust des Helden präsentieren, damit der scheinbar mehr Tiefgang erhält und ist recht flott gemacht.
Pete ist der einzige, der nicht an die schief gelaufene Entführung glaubt und lässt sich auch nicht von scheinbar stichhaltigen Beweisen von seiner These abbringen, dass die Gangster und Earl noch leben und dass die scheinbare Entführung nur Tarnung war. Damit hat er ganz Recht, denn die Gangster, eine waghalsige Fallschirmspringertruppe um Ty Moncrief (Gary Busey), sind noch am Leben. Damit haben wir das exotische Milieu, welches unser Held durchwühlen darf, wobei Fallschirmspringer noch unverbraucht sind.

Da man ihn offiziell nicht weiter ermitteln lassen will, beginnt Pete auf eigene Faust Ermittlungen. In der Sprungschule von Jessie Crossman (Yancy Butler) wird er auch fündig. Doch er tappt immer noch im Dunklen, was kriminelle Fallschirmspringer mit einem Computergenie vorhaben…
Spätestens seit Keanu Reeves sich in „Gefährliche Brandung“ in die Welt der Surfer begab sind derartige Plots immer wieder ganz beliebt. Das Fallschirmspringermilieu ist auch noch recht unverbraucht und bietet Raum für diverse spektakuläre Sprünge. Da macht es dann auch nicht ganz so viel auf, dass viele Subplots auf der Strecke bleiben: z.B. werden die obligatorischen Spannungen zwischen Pete und Jessie, an deren Ende natürlich eine sich anbahnende Beziehung steht, irgendwie am Rande abgehandelt und haben an sich keinen Einfluss auf den Film.
Im Mittelpunkt steht eher die Suche nach Hinweisen auf die Täter. Da der Zuschauer leider schon von Anfang an weiß, dass die Entführer am Leben sind und was sie gerade tun, geht leider die Spannung etwas flöten. Doch John Badham gibt nicht alle Überraschungsmomente weg, sondern lässt auch die Zuschauer noch lange rätseln, was die Fieslinge eigentlich vorhaben. Zudem wird der Plot temporeich durchgezogen, so dass kaum Langeweile entsteht und die Fallschirmspringer bieten eine paar ganz nett erdachte, ausgeflippte Charaktere und Riten, die ungewohnt wirken.

Die Action bietet vor allem spektakuläre Fallschirmsprünge in allen Variationen, was auf der einen Seite ungewohnte und aufwendige Bilder auf die Leinwand zaubert, aber auf die Dauer auch etwas eintönig wirkt. Erst gegen Ende darf es dann etwas handfester zur Sache gehen, Snipes kann endlich seine spektakulären Talente im Kampfsport zeigen und es wird auch etwas geballert. Dies ist ziemlich gut inszeniert, weshalb man sich etwas ärgert, dass Badham die „konventionelle“ Action zugunsten der andauernden Fallschirmsprünge vernachlässigt.
Snipes spielt seine Paraderolle als speziell trainierter Gesetzeshüter wie gewohnt mit Bravour, wobei hier Ähnlichkeiten zu seiner Figur in „Passagier 57“ nicht von der Hand zu weisen sind. Yancy Butler als starke Frau liefert ebenfalls eine gute Leistung ab und Gary Busey hat auch an seiner x-ten Fieslingsrolle noch genug Spaß, um glaubwürdig zu wirken. Die Nebendarsteller machen einen guten Job und bieten keinen Anlass zur Klage.

Ganz netter Actionstreifen mit spektakulären Stunts, auch wenn der Plot alles andere als innovativ ist und die man etwas zu sehr an Handgreiflichkeiten spart.

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