Review
von Leimbacher-Mario
Molloch NYC
Peter „Robocop“ Weller und Sam „Schnurrbart“ Elliott zusammen im New York in seiner dreckigsten Tiefform im Kampf gegen korrupte Cops und die brutale Drogenmafia - reicht das nicht für einen Actionklassiker seines Jahrzehnts?! Nicht ganz. Aber für ein etwas unterschätztes Brett seiner Zeit immerhin locker. Ein Männerfilm, ein New York-Film, ein Milieufilm, sogar ein Gerichtsfilm teilweise - ein typischer „Glickenhaus“ in jedem Fall. Wenn auch nicht mehr ganz so hart, nihilistisch und düster wie seine vorangegangen Grindhouseklassiker a la „The Soldier“ oder „Exterminator“, die beide hier im Film vorbildlich im Kino laufen...
„Blue Jean Cop“ aka „Shakedown“ ist ein ziemlich straighter Actionfilm, der von einem (oft spektakulären) Setpiece zum nächsten wälzt. Viel mehr braucht es aber manchmal nicht um richtig gut abschalten zu können. Erst recht wenn man zwei solche Haudegen als Zugpferde und ungleiches Duo hat. Es gibt eine Klopperei auf einer Achterbahn (!) und eine Schiesserei im Swingerclub, eine Verfolgungsjagd Auto-Flugzeug und ein paar wirklich dreckige Ecken des Big Apple. Die Story zwischendrin gerät deutlich zum Lückenfüller und zur Nebensache - aber da weint keiner eine Träne nach, wenn die Einschusslöcher dermaßen gigantisch und blutgetränkt ausfallen. Mit „Shakedown“ kann man bei Fans gepflegter 80er-Altherren-Action kaum etwas falsch machen. Erwartungen niedrig halten - umso positiver überrascht werden. Neonlichter und Radkappen, Blow und Brüste, Machos und Mafiosi, Rassefrauen und schleimige Verräter. Alles drin. Alles dran. Diese Jeans ist gut gefüllt!
Fazit: ein dreckiger, rauer NYC-Cop-Kracher mit viel 80er-Geschmack und zwei echt toughen Typen als stahlharte Aufräumer in diesem schmutzigen Schmelztiegel zwischen Sex, Gewalt und Drogen - „Shakedown“ ist kein Genreprimus oder Unikat, aber ein starker Actioner der alten Schule, kein Klassiker, aber ein gerader Draufgänger. They don't make 'em like this anymore!