Lewisten, irgendwo in Maine. Peter Rickman ist ein Maler. Und als er auf einer Landstraße unterwegs ist, wird er von einem Lastwagenfahrer angefahren. Und er fällt ins Koma. Das nächste Krankenhaus ist das Kingdom Hospital, ein Ort, der mysteriöser nicht sein könnte. Dr. Stackman und auch Dr. James sind nur zwei der merkwürdigen Personen, die das Krankenhaus als Arbeitsplatz besuchen. Dr. Hook ist derjenige, der Peter behandeln wird. Doch nicht nur die Ärzte sind wichtig. Da wären Eleonore Druse, genannt Sally, die als Patientin im Krankenhaus ihre Seancen abhält um mit den Toten zu kommunizieren. Und es gibt wirklich Tote dort. Denn Peter macht gleich am ersten Tag Bekannschaft mit Mary, einem kleinen Mädchen, das vor langer Zeit an diesem Ort gestorben ist. Ihr stetiger Begleiter ist Antibus, eine Art sprechender Ameisenbär.
"Tust du mir einen Gefallen, tu ich dir einen Gefallen - so läuft das nunmal."
Der stetige Begleiter der Totgeweihten ist dieser Satz von Antibus. Denn er kann den Tod "fressen" und somit Todkranke heilen. Und nicht nur Peter Rickman kommt in diesen Genuss. Inziwschen hat Dr. Hook auch Mary gesehen. Sie ist in der Zwischenwelt, die sich in dem alten Kingdom Hospital befindet. Und ja, da gibt es einen "Nozza-La-Automaten". Mary hat ihre Puppe verloren, und Mrs. Druse versucht ihr zu helfen. Dr. Stegman, der heimliche Bösewicht der Serie, verpfuscht als Neurochirurg eine Operation an dem jungen Mädchen Mona, und alles wird von Dr. Hook dokumentiert. Er hat unterirdisch einen kleinen Friedhof aufgestellt, auf welchem alle Patientenopfer dokumentiert sind.
Doch in der Vergangenheit ist Böses an diesem Ort geschehen. Neben Stagman gab es dort noch einen anderen Arzt: Dr. Gottreich. Er hat in der Vergangenheit Mary etwas angetan, aber sie kann sich nicht erinnern. Und weil sich das Böse an diesem Ort aufzustauen scheint, bebt die Erde. Wieder und wieder, und als ein Seismologe ins Krankenhaus eingeliefert wird, scheinen sie dem Geheimnis des Kingdom Hospitals und damit auch Marys Geheimnis auf die Spur zu kommen...
Wertung:
Nach einer Originalvorlage von Lars von Trier entstand diese Mini-Serie von Stephen King, die natürlich - wie könnte es anders sein - im Bundestaat Maine angesiedelt ist. Aber es ist weniger eine Horror- als vielmehr eine Mystery-Serie geworden. Alles dreht sich rund um das Geheimnis und die Vergangenheit jenes seltsamen Ortes, auf welchem das Kingdom Hospital erbaut worden ist.
Und man kann fast sagen, dass in jeder Folge ein besonderer Patient - sei er nun ein Anwalt oder ein Mörder, der sich umbringen wollte - eingeliefert wird. Einige Charaktere stechen dabei natürlich heraus. Allen voran die bereits erwähnten Dr. Hook, Peter, Sally, Dr. Stagman und Dr. James. Aber auch Edward und Paul sowie Dr. Gottreich spielen etwas größere Rollen.
Die Welt, die das alte Kingdom verkörpert, ist die Welt der Toten, in der nicht nur Mary sondern auch Baseballspieler zu verschwinden scheinen. Und das ist das Besondere an dieser Serie. In jedem Krankenhaus spielen sich Leben und Tod nebeneinander ab, und hier wird genau diese Grenze überschritten - in einer Art und Weise, die absolut überzeugt.
Einige werden jetzt behaupten, dass das Original natürlich besser ist. Dazu kann ich nichts sagen, denn ich kenne es nicht. Was mir hier jedoch gleich von Beginn an aufgefallen ist, ist der einprägsame Titelsong, und der ist für Serien ungemein wichtig, denn dadurch kommt es zu Wiedererkennungswert, und den hat die Serie.
Daneben bestehen Parallelen zu Kings anderen Werken und auch zu seinem Leben. Jeder, der den dunklen Turm gelesen hat, erfreut sich an dem kleinen Automaten in der Welt der Toten, auf dem groß und breit "Nozza-La" steht. Der Unfall von Peter wirkt fast so, als ob King damit seinen eigenen Unfall vor einigen Jahren verarbeitet hat, bei dem er selbst von einem Auto angefahren worden war.
Schauspielerisch ist das absolut in Ordnung, was dort geboten wird, und man kann keineswegs sagen, dass nur Nobodies dort mitspielen: Andrew McCarthy war mir als Dr. Hook auch vorher als Seriendarsteller zumindest optisch bekannt. Bruce Davison, der hier einen absolut fantastischen Dr. Stagman abliefert - fantastisch deswegen, weil man ihn einfach nicht mögen kann, eine Art Antiheld sozusagen - kennt man z. B. aus "Short Cuts", "Chicago Hope", "Hexenjagd", "X-Men" oder "Lord of Salem". Auch Diane Ladd hat in unzähligen Serien und Filmen mitgespielt, so dass man sie bestimmt schonmal irgendwo gesehen hat - z. B. in "Das Attentat". Auch Dr. Jesse James (was für ein passender Name) alias Ed Begley jr. kannte man aus "net.g@ames", "Batman Forever" oder "Die Reisen des Mr. Larey". Zu guter Letzt bleibt noch der Autor (bzw. Adapter) der Serie selbst zu erwähnen: Stephen King als Johnny B. Goode. Ganz in der Manier eines Alfred Hitchcok (wobei ich einen Autor nicht mit einem Regisseur gleichsetzen möchte).
Alles in allem gefiel mir diese Serie einfach - sonst hätte ich sie nicht auf DVD. Und sie bekommt von mir die Höchstnote, allein schon deshalb, weil sie mal etwas anderes ist, als eine gewöhnliche Krankenhausserie.