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Mit dem äußerst schwierigen und unangenehmen Thema Behinderung wird hier nicht gerade geschickt und sensibel umgegangen. Die Belehrung über Humanität ist nur eine dünne Fassade der Heuchelei, dahinter verbirgt sich die typische Boulevard-TV-Mischung, halb rührseliger Kitsch und halb voyeuristisches Spiel mit unserer Abneigung und Faszination gegenüber dem Andersartigen, dem Kranken. Es ist ein Film, den ich persönlich als noch weitaus unangenehmer anzuschauen empfand als - man verzeihe mir bitte den Vergleich - Todd Brownings FREAKS, nur dass Brownings umstrittenes Werk tatsächlich einfühlsamer und differenzierter mit dieser Materie umging. Katastrophal ist das Drehbuch: Der Junge wird als stoffeliger Troll dargestellt, zwecks Happy End vollziehen die Karriereeltern einen urplötzlichen Gesinnungswechsel und lächerliche religiös-spirituelle Motive kommen auch noch ins Spiel.