Australien in der nahen Zukunft: Rockerbanden, unterwegs auf ihren schweren Maschinen, terrorisieren das Land, vor allem Reisende und kleine Städte sind immer in Gefahr. Als einer der Bande aus dem Knast ausbricht, ein Bullenmörder, wird er nach einer spektakulären Flucht selbst getötet, als er mit dem Wagen verunfallt. Diesen Schlag nehmen die restlichen Gang-Mitglieder der Polizei, die in Unterzahl mit Turboautos unterwegs sind, übel, und so kommt es, dass von dem jungen Polizisten Max das Baby und die Frau der Gang zum Opfer fallen. Max schwört bittere Rache.
So wirklich viele wegweisende Filme aus dem Kontinent, wo die Leute auf dem Kopf stehen, gibts ja nun nicht wirklich. Was für ein Glück für Mel Gibson, der lange Zeit in Australien lebte, das er diesen kleinen Umweg zu einer großen Karriere nutzen konnte. Andererseits, aus heutiger Sicht betrachtet, funktionieren einige der Elemente, die Mad Max so populär gemacht haben, nicht mehr ganz so gut wie vor 33 Jahren. Rache-, bzw. Terrorfilmchen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer und ist heutzutage längst kein großer Tabubruch mehr. Auch die Härte und Selbstjustiz, die ihn sogar zeitweilig bis auf den Index geführt haben entlockt dem Hohen Rat der FSK nur noch ein müdes Schulterzucken und wird mit rotem Altersaufkleber freigegeben.
Was ich so recht nie verstanden habe, es wird zwar von einem Endzeitszenario gesprochen, aber wie es dazu gekommen ist, wird nicht verraten und auch sonst wirkt das Leben weitgehend normal, nur in wenigen Einstellungen kommt die Heruntergekommenheit bzw Folgeschäden von was auch immer einigermaßen rüber. Die Polizei hat eine Vorliebe für schwere V8 Boliden entwickelt und liefert sich anscheinend mit marodisierenden Banden ihre Duelle mit Vorliebe auf der Landstraße. Zu Beginn liefert sich der-noch-nicht-mad Max ein solches Duell mit einem durchgeknallten Etwas namens Night Rider, bei dem dieser stirbt, was dann wieder seine Kumpels auf den Plan ruft, die fortan Max' Adrenalinpegel in die Höhe treiben und auf Rache sinnen.
Die Story war dabei auch schon 1979 alles andere als revolutionär. Allerdings wird das Rachemotiv hier knallhart durchgezogen, der letzte der Gang bekommt richtig sein Fett ab und wird von Max in eine Situation gesteckt, auf die der Jigsaw sicher stolz gewesen wäre. Der Film bleibt dabei stets rau und bietet für damalige Zeiten richtiggehend spektakuläre Autoverfolgungsjagden bis der Motor qualmt. Die Gang besteht aus einer munter hassenswerten Ansammlung von schrägen Vögeln, die erst Max' Partner, dann seinen Hund und zur Krönung auch noch Kind und Frau töten, da kann auch dem Friedfertigsten mal der eine oder andere Rachegedanke durch den Hypothalamus gängeln. Allerdings gibt es zwischendrin auch mal wieder etwas ruhigere Phasen, die zwar die Familienzusammengehörigkeit zeigen sollen, aber eher in Richtung Leerlauf gehen. Für eine eher low budgetierte Produktion kann sich das Ergebnis aber natürlich immer noch sehen lassen. Unter normalen Umständen würde ich jetzt die 6 Punkte Karte zücken, aber angedenk des Drehzeitpunkts und leichtem Nostalgiefeelings gibts
7/10