Review

Tosa 1862. Der "CountrySamurai" Okada Izo ist am Boden seiner Existenz, hat sein Samuraigeburtsrecht sowie Rüstung (naja fast ) verkauft. Sein Lehnsherr Takechi Hanpei bietet ihm nun an, als ausführende Hand des Tosa Klans, diverse Mordaufträge auszuführen.
Anfangs soll Izo einem Attentat beiwohnen um zu lernen, aber bald ist klar, Izo kann das besser ! Eine Reihe von Meuchelmorden, welche auf bestialische Weise ausgeführt werden, nimmt nun ihren Lauf. Izo gelangt durch seine hingebungsvolle Arbeitweise schnell zu Geld, Ruhm und Anerkennung und findet seinen
Platz in der Gesellschaft. Leider ist Izo ein Mensch dem die Etikette relativ fremd ist und gibt sich somit dem Suff und seiner persönlichen Begleitdame Mino hin. Mino ist auch ein bisschen der Ruhepol des Okada und sorgt für diverse zwischenmenschliche Unterhaltungen, wenn er sie nicht gerade flachlegt. Eine weiter Person, die Izos Leben beeinflusst, wäre der Tosa Samurai
Sakamoto Ryoma. Dieser galt als sog. "Gewissen" der Gruppen bzw Loyalisten, welche Japan dem Westen gegenüber verschlossen halten wollten. Von Takechi Hanpei verachtet, versucht dieser immer wieder die Naivität Izos zu nutzen um seinen Ambitionen nachzukommen.
Bald wird dem Zuschauer und auch Izo klar, dass er, der gefürchtete Mörder eben nur ein dümmlicher Bauernjunge ist, welcher leicht zu lenken ist..und so nimmt das Drama seinen Lauf..

Am Zenit seines Schaffens hat Gosha Hideo uns dieses Meisterstück geschenkt. Produziert wurde das Ganze von Katsu Productions für Shochiku Films im Jahre '69 auf eine Filmlänge von knappen 2 1/2 Stunden.
Basierend auf dem Buch des Historikers Romulus Hillsborough "Ryoma: Life of a Renaissance Samurai", Biographie des Sakamoto Ryoma, wurde der Film überraschend sorgfältig und identisch in Bezug auf Charaktäre und geschichtliche Hintergründe, in epischer Weise umgesetzt.
In Sachen Kameraeinstellungen, Schnitte und ähnlichem ist nur das Feinste vorzufinden. Es wurde sehr viel Wert auf die Detaildarstellung gelegt. Bildgewaltig kommen auch die Sets, welche man geschaffen hat. Wobei es keine Rolle spielt, ob dies nun die frei Natur, die Taverne oder einfach nur als schier endlos scheinende Regeneinstellung statt finden. Man fühlt sich einfach wunderbar in jeder Szene eingebunden, es wirkt einfach echt. Fazit: ein Fest fürs Auge !
Der wunderbare Score wird von Sato Masaru geliefert, welcher auch zu einem amerikanischen Western dieser zeit gut gepasst hätte. Schauspielerisch findet man auch nur Topleistungen. Nakadai Tatsuya als "Black Dragon of Tosa" Takechi Hanpei, spielt den Lehnsherrn sehr effizient und überzeugend. Es ist wunderschön mit anzusehen wie dieser die Fäden im Hintergrund spinnt und seine Liebe für Kunst und Handwerk darstellt.
Katsu Shintaro als Okada Izo steht dem in nichts nach. Sehr hingebungsvoll und charmant symphatisch verkörpert er die Rolle des naiven Killers. Was er mit dem Katana anstellt ist wahrscheinlich mit das Beste was jemals in einem Samuraistreifen gefilmt wurde. Und spätestens nach seinem Marathon zum Ishibe Überfall mit inklusivem Massaker, hat man Izo infach ins Herz geschlossen. Die Rolle des anderen berühmten Killers dieser Zeit, Tanaka Shinbei von Satsuma, wird dargestellt von dem berühmten Schriftsteller Mishima Yukio.
Dieser hat wohl seine intensivste Phase als er den relativ freiwilligen Seppuku durchführt..hab nie wieder ähnliches in einem SamuraiFilm gesehen. Im realen leben sollte das Drama seinen Lauf nehmen, da Mishima sich paar Jahre nach dem Film durch das Aufschlitzen des eigenen Bauches sein Leben genommen hat.
Ein Film der es schafft, durch seine eindrucksvolle Story, immense geschichtliche Relevanz, eindrucksvolles Schauspiel, unendlich schönen Bildern und bestialischen Brutalität, den Zuschauer in die Zeit kurz vor dem Ende des feudalen Systems, ohne Wunsch auf Rückkehr , zu entführen.
Mein Lieblingsfilm

Details
Ähnliche Filme