Nix neues im Drogenkrieg...21.11.2016
Wenn Herr Soderbergh ruft, dann kommen sie alle. Nun, zumindest war das 2001 so, wie es heute ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Hier aber ist es interessant, Gesichter zu raten und auch Nebendarsteller zu erkennen. Sind viele dabei aus der A- und B-Riege Hollywoods, angeführt von den Herren Douglas und Del Toro. Und es geht um Gangster aus Mexiko, um Drogen, um Grenzübertritte, da sollte man doch meinen, es handelt sich um einen wirklich guten Film. Doch weit gefehlt. Soderbergh mag ein guter Regisseur sein, aber er übertreibt es mit den Geschwätzigkeiten...hier noch ein Dialog, da noch einer, und das zieht den Film so in die Länge wie vor kurzem bei Out of Sight beobachtet - es scheint ein Markenzeichen des Regisseurs zu sein.
Dazu gesellen sich extreme Farbfilter, die mir keinen Genuß bereiten. Mexiko samt Story wird in grelles Gelb getaucht, die Geschichte um Herrn Douglas und seine drogenabhängige Tochter in Blau, und nach einigen Minuten dachte ich, mein DVD-Player sei kaputt. Das ist so kein Genuß, sondern nur anstrengend, entlarvt sich auch als Stilmittel um seiner selbst Willen, weil es weder dem Fortgang des Films noch dem Verständnis dienlich ist. Aber egal, möchte man meinen, wenn es ein spannender Streifen ist, dann kann man auch ein paar Farbwechsel aushalten.
Ist es aber nicht.
Die drei Stories des Films sind weder neu noch spannend erzählt. Allenfalls die Geschichte rund um Mexiko ist noch herausragend, zudem auch mit einigen Härten versehen, aber meist dezent abgeblendet. Der Rest ist eher Schweigen...nein, Schwatzen, denn sowohl bei Herrn Douglas als auch bei Frau Jones fehlt es vollkommen an packenden Elementen, stattdessen wird viel geredet. Und so plätschert das Treiben dahin, Action fehlt eh, und man fragt sich, was die Regie hier eigentlich wollte, denn es ist weder ein gutes Drama noch ein guter Gangsterfilm noch irgendwas...einfach nur viel zu lang, somit knappe 6/10.