Review

In fast schon dokumentarischem Stil schildert uns Regisseur Steven Soderbergh in "Traffic" die Drogenproblematik in den USA. Dabei erzählt der Film keine Geschichte im eigentlichen Sinne sondern gibt uns Einblicke in die Arbeit von Drogenfahndern sowie Regierungsbeamten und zeigt uns insbesondere auf interessante wie auch ernüchternde Weise das Vorgehen und die Macht der Drogenkartelle. Der Film bietet am Ende keine wirkliche Lösung für das Drogenproblem, was auch sehr positiv ist da alles andere schlichtweg unpassend und unrealistisch gewesen wäre. Und die Realität ist eben das, was der Film grösstenteils darstellt.
Auch erwähnt werden sollte Regisseur Soderberghs, wie gewohnt exzellente, Inszenierung. Wärend die Szenen in Mexiko in hellem Gelb erstrahlen, sind die Büroszenen
in kühlem Blau gehalten. Die realistische Atmosphäre im Film wird weiterhin dadurch unterstützt, dass in den Mexiko-Szenen durchgehend Spanisch gesprochen wird.
Auch die guten Schauspieler machen ihre Sache gut. Allen voran Benicio Del Toro und Michael Douglas.
Lediglich das Ende stösst etwas sauer auf, bei dem der Polizist doch noch seine Wanze platzieren kann und die Familiensituation von Douglas etwas zu harmonisch dargestellt wird. Meiner Meinung nach hätte der Film enden sollen, wo Michael Douglas zur Hintertür rausmarschiert kommt nachdem der seine Stelle als Drogenbeauftragter abgelehnt hat. Das wäre ein wesentlich stärkeres Ende gewesen.
Trotzdem ist und bleibt "Traffic" ein sehr, sehr guter Film welcher die Situation grösstenteils so darstellt wie sie ist und sehr zum nachdenken anregt. Auch sollte gesagt werden, dass dieser Film kein Popkornkino ist sondern mitunter schwer verdaulicher Stoff mit sehr viel Anspruch und viel Aufmerksamkeit vom Zuschauer verlangt. Aufgrund des etwas unpassenden Endes ein Punkt von der Höchstwertung entfernt (9/10).

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