Review

Eine Riege von Hollywoodstars verfängt sich im Drogendschungel......

Story:
Drogenhandel in den USA ist ein großes Geschäft. Besonders die mexikanischen Kartelle profitieren davon. Der Film erzählt die Geschichte vier anfangs völlig unterschiedlicher Handlungsstränge und lässt sie sich zum Teil überkreuzen. Auf der einen Seite ist der Officer Javier Rodriguez Rodriguez (Benicio Del Toro), der sich in Mexiko mit allerlei Militär und Drogenbosen rumschlagen muss. In den USA werden 2 Fahnder gezeigt, die einen Kronzeugen verhaften. Die Frau (Catherine Zeta Jones) eines Angeklagten versucht nun alles um ihre Existenz zu retten. Zu dem ist da noch der Richter Robert 'Bob' Hudson Wakefield (Michael Douglas), der gegen jede Art von Drogen kämpft.....
Steven Soderbergh zeigt hier einen eindringlichen Blick in den Drogensumpf und wie schnell man sich darin verfangen kann. Der Film beginnt mit vier verschiedenen Handlungssträngen, die dank Bildfärbung deutlich voneinander getrennt sind. Später überschneiden und treffen sich diese Stränge. Wert wird dabei vor allem auf die Darstellung der verschiedenen Figuren und ihrer Absichten gelegt. Konzentration ist in den 140 Minuten oberste Priorität. Ansonsten geht es einem wie mir. Es bleiben Fragen offen...

Musik:
Verzicht auf Musik erhöht die Authenzität des Films. Ein paar pessimistische, stimmungsdrückende Einlagen gibt es dennoch. Der Film lässt aber Schauspieler und Bilder sprechen. Ein eigenartiger, ungewohnter Stil. Gewöhnungsbedürftig......

Atmosphäre:
Traffic setzt nicht auf Action. Ausgenommen die anfängliche Verhaftung und zwei kurze Attentate im Film, sondern zeigt viele verschiedene Figuren und Handlungen. Verschlossen blieb mir dabei Officer Javier Rodriguez Rodriguez. Seine Episode war komplett in spanisch verfasst, so dass ich nur wenig von der mexikanischen Episode verstand. Untertitel wären sicherlich hilfreich gewesen. Auf der amerikanischen Seite wird schnell deutlich wie unmöglich der Kampf gegen die Drogen erscheint. Richter Wakefield kann selbst seine Tochter nicht vor Drogen schützen. Spät wird ihm klar, dass seine Ansichten und seine Einstellung nicht gegen die Welle aus Mexiko ankommen können. An seiner eigenen Tochter sieht er, wie schwer der Kampf ist. Böse... Des weiteren wird der Kampf einer Ehefrau gezeigt deren Mann wegen großen Drogenhandels verhaftet wird. Kaum ist er im Knast wird sie von Gläubigern bedroht und engagiert einen Killer um den Kronzeugen zu töten. Dort fließen auch zwei Drogenfahnder der DEA mit hinein. Sie merken kaum wie machtlos sie eigentlich sind bzw was für kleine Räder in einer großen Maschinerie. Ein ehrlicher und tiefer Blick auf verschiedene Seiten und Figuren. Gut vor allem deswegen gelungen, weil Soderbergh fast jeder Figur Zeit lässt seinen Charakter ausführlich darzustellen. Nur Dennis Quaid kam mir ein wenig zu kurz. Mittels verschiedener Farbprägungen der Episoden wird der Zuschauer mit einem recht einfachen Mittel auf einen anderen Handlungszweig eingestellt. Besonders in Mexiko wird ein weiteres Mittel zur Realitätserzeugung verwendet. Die wackelige Kamerafahrt lässt den Zuschauer direkt im Wüstensand vor Ort zu sein. Kribbelnd. Zum Ende hin wird aber das eigentliche Drogenproblem zur Seite geschoben und alle Figuren bekommen ihr Happy End. Hollywood eben. Ich hätte mir ein pessimistisches Ende gewünscht.

Schauspieler:
Ich will hier jetzt nicht jeden einzelnen Topschauspieler näher erläutern. So bleibe ich mal beim Ehepaar Douglas/Zeta-Jones. Michael Douglas verkörpert mal wieder den rechtschaffenden Anwalt, der aber lange blind ist. Ambitioniert schmeißt er seinen Job hin, als er seine Scheuklappen abgenommen hat und kämpft darum seine Tochter wiederzubekommen. Gut wie eh und je.
Catherina Zeta-Jones tritt hier zum ersten mal mit ihrem Mann auf und spielt die anfangs hilflose Frau eines Drogenimporteurs. Mit viel Ehrgeiz steigt sie selbst ins Geschäft ab, um ihrem Mann das Leben zu retten und der Kronzeugen ermorden zu lassen. Eine eiskalte Frau die alles für ihr Kind (oder nur für sich??) tut. Sie braucht sich nicht hinter ihrem Mann zu verstecken.

Fazit:
Pessimistischer, anspruchsvoller Blick in den Drogenkrieg mit exzellenter Charakterstudie. Leider muss man sich über die gesamten 140 Minuten arg konzentrieren, dass man auch alles mitbekommt. Deswegen wirkt der Film doch etwas zäh. Hätte mir ein paar Pausen gewünscht, in denen man mal kurz abschalten kann. Sicherlich ein guter Film mit tollen Darstellern, aber meiner Meinung nach zu hochgehypt. Ein außergewöhnlicher Film, mit eigenem Stil. Nur für das anspruchsvolle Publikum, dass sich konzentrieren kann. Sonst bleiben zu viele Fragen.....

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